Rommerskirchen OGS-Gebühren steigen für Besserverdiener

Rommerskirchen · Die Zahl der Grundschüler im Offenen Ganztag steigt. Politik und Verwaltung wollen die Elternbeiträge jetzt gerechter staffeln.

 Auch Fußballprojekte, wie hier mit Kindern der Gillbachschule und der SG Rommerskirchen, laufen innerhalb der OGS-Betreuung.

Auch Fußballprojekte, wie hier mit Kindern der Gillbachschule und der SG Rommerskirchen, laufen innerhalb der OGS-Betreuung.

Foto: Linda Hammer

Der Rat wird in seiner Dezember-Sitzung eine neue Beitragsstruktur für das neue Schuljahrs beschließen. Eine einstimmige Empfehlung hierfür hat jetzt der Bildungsausschuss verabschiedet.Insgesamt erwartet die Verwaltung durch die vorgesehene Änderung Mehreinnahmen von jährlich 60000 Euro, davon die Hälfte allein für die Gillbachschule. Das Geld soll durch eine stetige Steigerung bei den Einkommensgruppen ab 50000 Euro jährlich zusammen kommen. Bislang lag der ab einem Jahreseinkommen über 25000 Euro zu zahlende Höchstbetrag bei 70 Euro, künftig wird er stufenweise auf letztlich bis zu 120 Euro steigen. Entlastet werden Geringverdiener.

Laut Bürgermeister Martin Mertens soll hierdurch ein doppeltes Ziel verfolgt werden. Zum einem soll dem Aspekt der sozialen Gerechtigkeit stärker als bisher Geltung verschafft werden. Zugleich geht es darum, dass "den Schulen mehr Mittel für die Sicherung der Qualität" zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Schulleitungen nämlich hegen die Befürchtung, dass es angesichts des ungebrochenen Andrangs hier sonst zu Abstrichen kommen könnte. Vom Land gibt es aktuell knapp 276 000 Euro für den Ganztagsbetrieb. Auch wenn sie sowohl mit einer sozialeren Staffelung der Elternbeiträge als auch mit mehr Geld für den Offenen Ganztag einverstanden war, kritisierte die CDU vehement die vorliegenden Zahlen. "Wir haben kein Material, um herauszufinden, ob das stimmt, was da steht", meinte Holger Hambloch. "Wir haben konservativ gerechnet, in Wirklichkeit sind die Zahlen besser", entgegnete Martin Mertens auf die CDU-Kritik, ohne damit jedoch seine Widersacher überzeugen zu können.

Vorgesehen ist ab Sommer 2015 eine Entlastung von Familien mit einem jährlichen Bruttoeinkommen bis zu 50 000 Euro. Familien, die nur ein jährliches Einkommen haben, das unter 15 000 Euro bleibt, sollen von der monatlichen Beitragszahlung ganz befreit werden.

Elke Lorleberg ist sich angesichts der Erfahrungen der Vergangenheit sicher: "Der Bedarf wird steigen." Zugleich sind für die Leiterin der Gillbachgrundschule die Neubaugebiete in deren unmittelbarer Umgebung ein weiteres Argument für ihre keineswegs gewagte Prognose. "Eltern fragen gezielt nach der OGS", hat Lorleberg bei ihren Gesprächen mit potenziellen Neubürgern festgestellt, die eine Schule für ihre Kinder suchen. Seit die Offene Ganztagsschule (OGS) 2003 eingeführt wurde, sind nahezu jährlich die Teilnehmerzahlen gestiegen. Derzeit werden 294 Jungen und Mädchen betreut, was bei 484 Kindern, die die drei Grundschulen der Gemeinde besuchen, einen Wert von 61 Prozent ergibt. Spitzenreiter ist die Gillbachschule selbst, wo 157 Kinder den Offenen Ganztag besuchen (70 Prozent). An der Gemeinschaftsgrundschule Frixheim nehmen 86 Kinder an dem Betreuungsprojekt teil (57 Prozent) und an der Kastanienschule in Hoeningen sind es 51 Grundschüler (48 Prozent).

(NGZ)
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