Rommerskirchen Ohne "Oh Happy Day" geht es nicht

Rommerskirchen · Der Gospelchor "Roki-Voices" feiert sein 20-jähriges Bestehen mit einem großen Konzert in der Samariterkirche in Eckum. Die Rommerskirchener Sänger traten auch schon bei Jugendmessen im Kölner Dom auf.

 Ihr Repertoire umfasst über 300 Stücke, beim Geburtstagskonzert werden die "Roki-Voices" 16 Lieder singen.

Ihr Repertoire umfasst über 300 Stücke, beim Geburtstagskonzert werden die "Roki-Voices" 16 Lieder singen.

Foto: Chor

"Ihr singt wie ein deutscher Gospelchor." Fast könnte ein Außenstehender solch einen Satz für ein Lob halten. Tatsächlich aber war es eine wohlmeinende Kritik. Der aus dem afrikanischen Togo stammende Leiter Koffi Amegnaho richtete sie an "seine" Sängerinnen und Sänger, denen in der Anfangszeit von "Roki-Voices" noch der richtige Pepp fehlte. Den haben sie allerdings mittlerweile längst verinnerlicht. Immerhin kann der einzige Rommerskirchener Gospelchor bereits auf ein 20-jähriges Bestehen zurückblicken. Diesen runden Geburtstag feiert der Chor am Sonntag, 22. Januar, ab 17 Uhr mit einem großen Konzert in der evangelischen Samariterkirche in Eckum.

"Koffi sagte, wir sollten nicht vom Liedblatt ablesen und wir sollten uns bewegen", erinnert sich die heutige Chorleiterin Monika Barsikow. "Ihr müsst die Begeisterung für die Musik auf das Publikum übertragen, das ist sehr wichtig", schärfte Amegnaho ihnen ein. Und Begeisterung übermitteln die durchschnittlich 25 Frauen und Männer, die regelmäßig zu den Proben kommen, auf jeden Fall.

Schon zahlreiche Auftritte haben die "Roki-Voices" absolviert. Einige davon sind Barsikow und der Chorsprecherin Claudia von Gehlen noch lebhaft in Erinnerung. Zum Beispiel das Benefiz-Konzert, dass der Chor 2010 nur drei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti organisierte und dabei 2000 Euro für die notleidenden Menschen sammelte. Oder die Gestaltung der Pfingstmesse im Kloster Knechtsteden, ebenfalls im Jahr 2010, wo aus den ursprünglich geplanten zwei, drei Liedern rasch eine gesamte Gottesdienst-Gestaltung wurde. Und natürlich die inzwischen bereits drei Mitwirkungen an Jugendmessen im Hohen Dom zu Köln - für viele, meist evangelische, Mitglieder sicherlich ein besonderes Erlebnis.

Auch wenn der Chor im September 1996 aus der Gestaltung eines evangelischen Friedensgottesdienstes hervorging und wöchentlich in der Samariterkirche geprobt wird, sieht Barsikow, die damals zufällig den Gottesdienst besuchte und so von Anfang an dabei war, den Chor als überkonfessionell. Die Glaubensrichtung spiele überhaupt keine Rolle, jeder könne mitmachen. "Wir verstehen uns nicht nur als Chor, sondern als Gemeinschaft, wo einer für den anderen da ist", sagt sie. Sie war lange Jahre die Sprecherin des Chores, bis sie 2007 die Leitung von Koffi Amegnaho übernahm, die der aus beruflichen Gründen abgeben musste.

Zum Geburtstagskonzert am 22. Januar stehen 16 Lieder aus dem über 300 Stücke umfassenden Repertoire auf dem Programm. Und natürlich gehört auch der Gospel-Klassiker "Oh Happy Day" dazu. "Ohne den geht es nicht", sagt Chorsprecherin Claudia von Gehlen schmunzelnd.

Eintritt verlangen die "Roki-Voices" nicht, aber sie freuen sich über jede Spende. Das Geld soll dem Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland in Düsseldorf zugute kommen, das junge Menschen mit einer unheilbaren Erkrankung auf ihrem letzten Lebensweg begleitet.

(NGZ)
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