Rommerskirchen Paar zum dritten Mal Einbruchsopfer

Rommerskirchen · Diebe richteten nicht nur materiellen Schaden an, sondern sorgten mit ihren Taten auch für große Beunruhigung.

Es dürfte ein trauriger Negativ-Rekord innerhalb der Gemeinde Rommerskirchen sein: 2011 haben es Einbrecher bei Werner Polland und Ulla Sharma noch vergebens versucht, 2013 kam es in ihrem Haus dann aber tatsächlich zu einem vollendeten Einbruch und in der vergangenen Woche dann zu einem weiteren. Der hat die beiden Senioren endgültig bis ins Mark getroffen, und das wohl nicht nur, weil der materielle Schaden diesmal besonders groß war.

Etliche tausend Euro beträgt nach Angaben von Ulla Sharma der Schaden. Einige Stücke Designerschmuck fehlen ihr jetzt. Besonders bitter dabei ist, "dass vieles versicherungstechnisch nicht abgedeckt ist", sagt die 74-Jährige. "Noch gar nicht richtig zu Bewusstsein gekommen" ist ihr, "was mir im Computer verloren geht". Ihren Laptop, auf dem sich unter anderem auch viele Fotoalben befanden, haben die Einbrecher nämlich gleichfalls als Beute mitgehen lassen, Sparbücher und andere Wertsachen "natürlich" ebenso.

Werner Polland und Ulla Sharma wohnen seit mittlerweile 25 Jahren an ihrem Haus, doch nun denken sie ernsthaft über einen Umzug nach: "Am liebsten möchte man hier weg", sagt Werner Polland (82). "Ich fühlte mich hier bisher sehr sicher", sagt Ulla Sharma angesichts der Tatsache, dass es zum Beispiel vom Keller aus keinen direkten Zugang zum Haus gibt.

Die Täter waren über die Rückseite des Hauses eingedrungen und hatten dann im Büro das Unterste zuoberst gekehrt. Dabei waren Werner Polland und Ulla Sharma gar nicht lange abwesend gewesen. Längerfristig verlassen sie das Haus ohnehin nicht mehr: "Urlaub machen wir schon gar nicht mehr, damit man uns nichts klauen kann", sagt Werner Polland. Trotzdem empfinden sie die Situation als sehr belastend. "Wir wollen nicht ängstlich werden und eingeschlossen in einem Käfig sitzen", macht Ulla Sharma keinen Hehl aus ihrem Unbehagen, das Haus "festungsartig" auszubauen. Die Kreispolizei Neuss kann allerdings belegen, dass Sicherungsmaßnahmen eine Menge bringen. "40 Prozent aller Einbrüche bleiben Versuchstaten", nennt Heinz Hellwig, Opferschutzbeauftragter bei der Kreispolizeibehörde Neuss, eine bundesweit relativ konstante Zahl. Einer von mehreren Gründen besteht darin, dass es den Tätern gar nicht erst gelingt, ins Haus zu kommen, weil ihnen bestimmte "Barrieren" das Eindringen erschweren. Erfahrungsgemäß lassen viele Täter von ihrem Vorhaben ab, wenn sie nicht schnell zum Zug kommen. Hellwig zufolge gibt es durchaus Möglichkeiten, sein Haus zu sichern, ohne dass gleich Summen von 5000 Euro aufwärts investiert werden müssen - obwohl die Gleichung, wonach mehr Sicherheit auch mehr kostet, natürlich stimmt. Die mechanische Sicherung von Fenstern und Terrassentüren gehört zu den "basics", wobei Heinz Hellwig zufolge pro Fenster und Tür jeweils 300 Euro zu Buche schlagen. Darüber hinaus empfehle sich dann die Anbringung von Einbruchmeldeanlagen, so der Experte.

(NGZ)
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