Rommerskirchen Rat setzt bei Haushaltsplan auf Wachstum

Rommerskirchen · Alle fünf Ratsfraktionen stimmten am Donnerstagabend dem von der Verwaltung erarbeiteten Finanzplan für das laufende Jahr zu. Geprägt ist der Haushalt von Zuwächsen bei Einwohnerzahl und Gewerbeansiedlungen.

Einstimmig hat der Gemeinderat am Donnerstagabend den Haushaltsplan für das laufende Jahr verabschiedet. Alle fünf Fraktionen gaben ihre Zustimmung zu dem von der Verwaltung vorgelegten Finanzentwurf.

Dabei hatten es der Bürgermeister als Verwaltungschef und seine Dezernenten den Fraktionen dieses Mal auch besonders leicht gemacht, das fast 400-seitige Zahlenwerk zu unterstützen, denn das weist am Ende einen Überschuss in Höhe von 120.100 Euro aus - und kommt ohne Anhebung von Grund- oder Gewerbesteuern aus.

SPD Entsprechend lobende Worte fand denn auch die Mehrheitsfraktion in ihrer Haushaltsrede, die deren frisch gewählter neuer Vorsitzender Heinz Peter Gless vortrug. Gless betonte, dass erstmals seit Gründung der Gemeinde im Jahr 1975 ein Haushaltsplan überhaupt einen Überschuss vorsehe. "Wir wollen den vorliegenden Haushaltsentwurf unbedingt als Motor für die positive Weiterentwicklung unserer Gemeinde nutzen", so der Fraktionschef. Man wolle den "Weg des behutsamen Wachsens fortsetzen", was auch am geplanten "Investitionsvolumen von knapp sieben Millionen Euro" ablesbar sei: "Wir wollen verstärkt Nutznießer im Speckgürtel der Metropolen Köln und Düsseldorf sei." Dafür gelte es, gezielt in die örtliche Infrastruktur zu investieren.

CDU Fraktionschef Michael Willmann lobte in seiner Rede, dass die CDU-Anträge zur verbesserten Darstellung des Haushaltsplanes "in ersten Ansätzen gut umgesetzt" seien und appellierte an Kämmerer Bernd Sauer (ebenfalls CDU), "die Fortschritte in Sachen Transparenz fortzusetzen und weiter für Kostenklarheit und Kostenwahrheit im Haushalt zu sorgen. Scharf kritisierte Willmann hingegen, dass die Kassenkredite innerhalb der vergangenen vier Jahre um fast 500 Prozent gestiegen seien - "ein alarmierendes Signal", findet er und kritisiert zugleich, dass "die Schulden der Gemeinde genau 23,7 Millionen Euro" betrügen. "Dies sind 76,2 Prozent des Gesamthaushaltes 2017 - was für eine unglaubliche Quote! Welcher Haushalt kann dies langfristig stemmen?", fragt Willmann.

FDP In seiner Rede bedauerte Stephan Kunz, dass sein Antrag auf Reduzierung der Verwaltungskosten keine Mehrheit gefunden habe, freute sich aber über die Erhöhung der Förderung für Vereine: "Die Arbeit unserer Vereine ist die Grundlage gegen die Entsolidarisierung", so der Fraktionschef.

UWG Ulrike Sprenger sieht die Baulandverkäufe zur Finaizierung des Haushaltes kritisch: "Rommerskirchen muss mit dem Bauland sparsam umgehen, damit auch für die nächsten Jahre noch Erlöse zu erzielen sind."

Bündnis 90/Grüne Fraktionschef Josef Kirberg hat den Eindruck, die Verwaltung beziehe den Gemeinderat zu wenig in die Planungen mit ein. "Die Ratsmitglieder sollten öfter im Vorfeld mit den Planungen vertraut gemacht werden, damit sie ihr Wissen und ihre Ideen mit einbringen können."

(NGZ)
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