Ministerium widerspricht Landrat Streit um mehr Bezirksbeamte für Rommerskirchen

Rommerskirchen · Der Gemeinderat hat sich in der vergangenen Woche nach einer Initiative der FDP einstimmig auf eine gemeinsame Linie geeinigt: Die Politiker wünschen sich mehr Sicherheit für Rommerskirchen und fordern darum unter anderem einen zweiten Bezirksbeamten, der Polizeihauptkommissar Ralf Hoffmann unterstützt.

Wer allerdings letztendlich über die Zuweisung dieses Beamten entscheiden kann, darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen zwischen Rommerskirchens Bürgermeister Martin Mertens und dem Chef der Kreispolizeibehörde, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Mertens hält Petrauschkes Darstellung, das nordrhein-westfälische Innenministerium sei zuständig, jetzt für widerlegt. Der Bürgermeister stützt sich dabei auf einen Brief aus dem Innenministerium, der unserer Redaktion vorliegt.

"Für die Wahrnehmung des sogenannten Bezirksdienstes werden den Kreispolizeibehörden Planstellen mit einem Schlüssel von 1:10.000 Einwohner zugewiesen. Darüber hinaus liegt es grundsätzlich in der Entscheidung der Behörden, mit wie viel Planstellen einzelne Organisationseinheiten ausgestattet werden sollen", heißt es in dem Schreiben. "Es wäre also jederzeit möglich, dass der Landrat uns einen zweiten Bezirksbeamten zuweist, zumal unsere Gemeinde nach aktuellem Stand 13.800 Einwohner hat", schlussfolgert Bürgermeister Mertens.

Hans-Jürgen Petrauschke hatte demgegenüber vergangene Woche in einem eigenen Schreiben an Mertens die von der Gemeindeverwaltung in einer Stellungnahme zum FDP-Antrag genannten Zahlen zu Planstellen bei der Kreispolizeibehörde als nicht nachvollziehbar kritisiert. Und er hatte hinzugefügt: "Die Forderung nach zusätzlichen Polizeibeamtinnen und -beamten ist ausschließlich an das Innenministerium zu richten." Mertens geht es aber nach eigener Darstellung um die Verteilung der bei der Kreispolizeibehörde vorhandenen Kräfte. Und da habe der Landrat laut Ministerium freie Hand.

(ssc)
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