Rommerskirchen Rommerskirchen strebt Wirtschaftskontakte zu Kuba an

Rommerskirchen · So verschieden beide Länder sein mögen, gibt es dennoch in mancher Hinsicht vergleichbare Probleme zwischen Deutschland und Kuba. Die infolge der immer älter werdenden Bevölkerung veränderte Demografie war nur eines der Gesprächsthemen, die jetzt beim Besuch von Anette Chao Garcia, Leiterin der Außenstelle Bonn der kubanischen Botschaft, im Rathaus erörtert wurden. Ein weiteres waren Wirtschaftsfragen. Bei einem der kommenden Unternehmerforen der Gemeinde soll es - womöglich schon im Frühjahr 2016 - auch um etwaige wirtschaftliche Kontakte gehen. Bürgermeister Martin Mertens will hierfür auch die Industrie- und Handelskammer ins Boot holen. Mertens zufolge ist es nicht allein die vorsichtige Annäherung zwischen den USA und Kuba, die einen entspannteren Umgang ermöglichen könnte: "Es gibt bereits seit 1996 ein EU-Abkommen, auf dessen Grundlage die Kooperation mit Kuba verstärkt gesucht werden soll", so Mertens. "Hochaktuell" ist das jetzige Zusammentreffen nach seinen Worten auch angesichts des Besuchs von Außenminister Frank-Walter Steinmeier in Havanna vor wenigen Wochen.

Derart hohen internationalen Besuch wie den der kubanischen Diplomatin hat es in der Gemeinde noch selten gegeben: Zustande gekommen ist er auf Vermittlung des seit fast 20 Jahren in der Gemeinde ansässigen Vereins "Soli Cuba", dessen seit Januar amtierende Vorsitzende Stephanie Remus gleichfalls mit von der Partie war. Zumindest "mittelfristig" wäre Martin Mertens zufolge auch eine Gemeindepartnerschaft vorstellbar. Die gibt es laut Anette Chao Garcia zwar zwischen kubanischen und spanischen Kommunen inzwischen vermehrt, in Deutschland wäre dies indes eine Premiere. Großes Interesse auf deutscher Seite fand nicht zuletzt die Schilderung des kubanischen Gesundheitssystems.

(S.M.)
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