Rommerskirchen Rut-Wieß feiert die "Kölsche Weihnacht"

Rommerskirchen · Mehr als 600 Besucher konnten sich am Sonntagnachmittag bei den Rommerskirchener Karnevalisten stimmungsvoll auf die letzten Tage vor Weihnachten einstimmen. Trompeter Bruce Kapusta und Annemie Lorenz begeisterten.

 Mit bekannten Liedern und humorvollen Weihnachtsgeschichten "op Kölsch" sorgten Trompeter Bruce Kapusta und Geschichtenerzählerin Annemie Lorenz für Adventsstimmung bei der "Kölschen Weihnacht".

Mit bekannten Liedern und humorvollen Weihnachtsgeschichten "op Kölsch" sorgten Trompeter Bruce Kapusta und Geschichtenerzählerin Annemie Lorenz für Adventsstimmung bei der "Kölschen Weihnacht".

Foto: Linda Hammer

430 Karten verkauft und dennoch 630 Gäste zu haben: Das sollte den Jecken der Karnevalsgesellschaft (KG) Rut-Wieß Rommerskirchen bei ihrer "Kölschen Weihnacht" nicht noch einmal passieren. Nachdem 2013 etwa 200 Karten im Umlauf waren, die nicht von den Karnevalisten stammten, gingen sie diesmal auf Nummer Sicher: Statt der traditionellen Eintrittskarten gibt es nur noch Armbändchen, die nun einmal wesentlich schwerer nachzumachen sind.

Von denen hatten die Jecken jetzt selbst über 600 verkauft, so dass die Kölsche Weihnacht gestern Nachmittag einmal mehr in einem rappelvollen "Gillbach-Gürzenich" gefeiert werden konnte. Für die Kasse der angesichts von Problemen mit dem Finanzamt arg gebeutelten KG "Rut-Wieß" war es eine Wohltat und das Publikum kam voll auf seine Kosten.

Gut dreieinhalb Stunden herrschte in der Mehrzweckhalle am Nettesheimer Weg beste Stimmung. Auf vielfachen Wunsch wurde die Dauer des Auftritts von Trompeter Bruce Kapusta und Annemie Lorenz auf eine Stunde verdoppelt. Während Kapusta bekannte Weihnachtslieder intonierte, las Annemie Lorenz in unverfälschtem Kölsch aus ihren humorvollen Weihnachtsgeschichten, die nicht selten auf eigenen Kindheitserinnerungen basieren.

Das Enttarnen des Nikolaus und diverse Malheurs beim Aufstellen und Schmücken des Christbaums sind zwei "Klassiker" mit hohem Wiedererkennungswert, wobei Lorenz den vermeintlichen Alltagsgeschichten immer noch eine Pointe abgewinnen kann, die so eben doch nicht bei jedem vorkommt. Ein - natürlich weiblicher - Blick auf die Schuhe etwa entlarvt den "hillije Mann" kurzerhand als "Ohm Manes" (Onkel Hermann) und die bereits schon am Nikolaus zweifelnden Kinder fiebern ungeduldig dessen endgültiger Enttarnung entgegen. Käme da nicht "Ohm Manes" in Anwesenheit des Nikolaus hinzu, was das Drama verhindert und den kindlichen Glauben an dessen "Echtheit" um ein Jahr verlängert.

Dass diesmal der besinnliche Aspekt die karnevalistischen Elemente der Kölschen Weihnacht überwogen hat, ist auch nach Auffassung von Rut-Wieß-Chef Jürgen Schulz durchaus richtig. "Das kann sich aber beim nächsten Mal wieder ändern", vermag er darin keinen Trend zu erkennen. Dieter Steudter, als aktives Mitglied bei den "3 Colonias" ausgeschieden und jetzt solo auf Tour, sinnierte über den nicht immer besinnlichen Ruhestand, während Büttenredner Martin Schopps wie immer die Lacher auf seiner Seite hatte.

Bei der von Sitzungspräsident Matthias Schlömer moderierten Kölschen Weihnacht gab es zudem ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Für den erkrankten Günter Missenich sprach kurzfristig Hans-Willi Mölders ein: Der einstige Frontmann der "Fetzer" steht seit 2012 als "Ne Spetzboov" auf der Bühne. Zum Abschluss zeigten sich auch die "Kolibris" von ihrer weihnachtlichen Seite und beendeten einen rundum gelungenen Nachmittag.

(NGZ)
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