Rommerskirchen "Rut Wieß" ist auf Rekordkurs

Rommerskirchen · Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Einen Tag nach Abschluss des sechstägigen Sitzungskarnevals rüsten sich die Rommerskirchener Jecken schon für die nächste Session. Ab heute gibt es dafür Karten.

Die Karnevalsgesellschaft Rut-Wieß Rommerskirchen schickt sich an, alle Rekorde zu brechen. Gestern Nachmittag ging der Sitzungskarneval zu Ende. Heute wird um 18 Uhr die E-Mail-Adresse freigeschaltet, über die Bestellungen für die Sitzungen der Session 2016/2017 erfolgen können. "Ich rechne damit, dass schon um 18.25 Uhr die erste Frauensitzung ausverkauft sein wird", sagt KG-Chef Jürgen Schulz. Hinter ihm und seinen Mitstreitern liegt eine wahrlich aufreibende Woche.

 Die "Domstürmer" aus Köln kommen jedes Jahr nach Rommerskirchen und begeistern das Publikum mit ihren Liedern.

Die "Domstürmer" aus Köln kommen jedes Jahr nach Rommerskirchen und begeistern das Publikum mit ihren Liedern.

Foto: "Tinter, Anja (ati)"

Zum zweiten Mal nach 2014 haben die Karnevalisten vier "Mädchensitzungen" angeboten. Hinzu kam am Samstag die Herrensitzung und gestern die Kindersitzung, die erstmals Andrea Assenmacher-Drillen leitete, die die Nachfolge von Hans-Jürgen Geller antrat. Mehr als 3200 Besucher strömten seit Dienstag voriger Woche in die stets ausverkauften Sitzungen. Die naheliegende Frage, ob nun auch der Montag für eine fünfte Frauensitzung genutzt werden sollte, verneint Jürgen Schulz: "Wir gehen auf dem Zahnfleisch", gestand er am Rande der Freitags-Sitzung. Schulz und sein gut 15-köpfiges Organisationsteam hatten die zum "Gillbach-Gürzenich" umfunktionierte Mehrzweckhalle am Nettesheimer Weg eine Woche lang zum zweiten Zuhause gemacht, das sie jeweils erst nach Mitternacht verließen. Mehr als fünf Stunden dauerten die Sitzungen, bei der sich wie immer die Elite des Kölner Karnevals ein Stelldichein gab. Was Jürgen Schulz besonders beeindruckt hat, war die Hilfsbereitschaft unter den Künstlern. Ein Beispiel: Die Kölsch-Rocker von Brings hatten sich verspätet und mussten sich mit dem Bühnenaufbau beeilen, wobei ihnen spontan die zuvor aufgetretenen Kollegen von "Kasalla" zur Hand gingen.

Die Programmregie setzte auch in diesem Jahr vor allem auf Musik und Tanz: Beim Finale der Frauensitzungen hatten "Kölschraum" und "Domstürmer" schon tüchtig für Stimmung gesorgt, ehe mit Martin Schopps einer der wenigen Redner zu Wort kam, Blötschkopp Marc Metzger hatte bereits beim Auftakt ein Gastspiel gegeben. Sitzungspräsidentin Margret Velder musste bereits zu vergleichsweise früher Stunde zu "voller Konzentration" aufrufen, was etlichen hundert "jecke Wiever" in der Halle auch irgendwie gelang. Schopps präsentierte sich einmal mehr als Lehrer am Rande der Verzweiflung: Seinen Schülern Deutsch beizubringen, sei inzwischen ein ähnlich aussichtsloses Unterfangen wie das Wirken eines "Ernährungsberaters für Reiner Calmund", so der Redner. Auch bei den Männern ging es am Samstag hoch her: Sitzungspräsident Matthias Schlömer nutzte die wenigen ruhigen Minuten, die Jubilare zu ehren. Seit drei Mal elf Jahren ist Senator Manfred Hundt KG-Mitglied, während es Lothar Zimmermann auf 25 Jahre bringt. Zwei Mal elf Jahre ist Peter Trippen dabei und die ersten elf Jahre haben Carsten Herzogenrath, Peter-Josef Möhlen, Markus Polzin und André Verbruggen hinter sich.

(NGZ)
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