Rommerskirchen Rut-Wieß startet in die Jubiläumssession

Rommerskirchen · Die Rommerskirchener Karnevalisten sehen bei ihren Problemen mit dem Finanzamt Licht am Ende des Tunnels. Die Qualität des Programms wird von dem Ärger nicht beeinträchtigt. Der Sitzungskarneval 2016 ist inzwischen ausverkauft.

 Prinzessin Alicia I. (Schwantes) und Prinz Simon II. (Leven ) sind die beiden neu proklamierten Tollitäten der Karnevalsgesellschaft Rut-Wieß Rommerskirchen.

Prinzessin Alicia I. (Schwantes) und Prinz Simon II. (Leven ) sind die beiden neu proklamierten Tollitäten der Karnevalsgesellschaft Rut-Wieß Rommerskirchen.

Foto: "Tinter, Anja (ati)"

Mit der Proklamation des neuen Kinderprinzenpaares Simon Leven und Alicia Schwantes startete die Karnevalsgesellschaft (KG) Rut-Wieß jetzt in eine denkwürdige Session. Vier Jubiläen können die Jecken feiern: Zum einen wird ihre Gesellschaft 60 Jahre alt, der närrische Umzug wird am Karnevalssonntag, 7. Februar 2016, zum 50. Mal ziehen, die Kindersitzung gibt es im Januar zum 40. Mal, und der Elferrat der Damen existiert seit 25 Jahren.

Den beiden jeweils fünfjährigen Tollitäten dürfte derlei Historisches freilich schnurzpiepegal sein. Zunächst noch ein wenig beklommen, verfolgten die beiden das Spektakel in der Pausenhalle der Gillbachschule, in dessen Mittelpunkt sie selbst standen, mit gebührendem Interesse. Beide besuchen den katholischen Kindergarten St. Peter in Rommerskirchen, der Prinz in der Sonnengruppe und die Prinzessin in der Sternengruppe. Prinzessin Alicia freut sich auf "die Geschenke", die auf sie und den Prinzen warten, der ist schon ganz gespannt auf die noch anstehenden Auftritte. Der krönende Höhepunkt wird die Fahrt auf dem großen KG-Wagen am Karnevalssonntag sein. Jeck sind die beiden schon in der Vergangenheit gewesen, sie als Engelchen, er als Pirat und Fliegenpilz, der zudem schon zwei Mal am Karnevalszug teilgenommen hat.

Bei Alicia Schwantes ist das Karnevalsgen womöglich noch ausgeprägter, war doch ihre Mutter Nadine vor genau 20 Jahren Karnevalsprinzessin von Rut-Wieß. Durch die diesmal besonders kurze Session geleiten wird die beiden Tollitäten wieder Prinzenführer Jürgen Lorenz. Für die zahlreichen Kinder bei der Proklamation sorgte das Duo "Ralf & Max" für beste Unterhaltung. Wie schon in den beiden vergangenen Jahren ließen sich die Jecken die Stimmung nicht von ihren Problemen mit dem Finanzamt vermiesen. Die wurden im Frühjahr 2013 bekannt und ließen damals sogar das Wort von einer Existenzkrise der KG die Runde machen. "An Schnappatmung leiden wir inzwischen nicht mehr", beschreibt Rut-Wieß-Chef Jürgen Schulz die aktuelle Situation. Dennoch werde es wohl "noch drei bis vier Jahre dauern", bis die Jecken alle Verbindlichkeiten los sind, so Schulz. Aus der Patsche geholfen hätten der KG Freunde, Förderer und Sponsoren.

Auf die Qualität des Programms im Sitzungskarneval haben die Finanzprobleme auch diesmal keine Auswirkung. "Es kommt wieder alles, was Rang und Namen hat", sagt Jürgen Schulz mit Blick auf die bei wiederum vier Frauensitzungen und einer Herrensitzung auf der Bühne und in der Bütt auftretenden Künstler.

Die Sitzungen Mitte Januar sind nach Schulz' Worten bereits seit dem Sommer ausverkauft, lediglich 15 Karten gebe es noch für die Frauensitzungen. Etwas größer ist das noch zur Verfügung stehende Kontingent für die "Kölsche Weihnacht" am 13. Dezember, die gleichfalls in der Mehrzweckhalle am Nettesheimer Weg gefeiert wird.

(NGZ)
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