Rommerskirchen Samariterkirche wird 50 Jahre alt

Rommerskirchen · Zum goldenen Jubiläum veranstaltet die Gemeinde am Sonntag einen Festgottesdienst und lädt anschließend zum gemütlichen Beisammensein in das Gemeindezentrum und in den Pfarrgarten ein.

 Inschrift der Hauptglocke: "Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten."

Inschrift der Hauptglocke: "Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten."

Foto: Gemeinde

Derzeit kommt die evangelische Gemeinde kaum aus dem Feiern heraus. Nach Frixheimer Sommer und Erntedankfest steht am Sonntag gleich der nächste Anlass an: Die Samariterkirche und das zugehörige Gemeindezentrum werden in diesen Tagen 50 Jahre alt. Der runde Geburtstag wird mit einem Festgottesdienst am kommenden Sonntag um 10.15 Uhr in der Kirche und einem anschließenden gemütlichen Beisammensein in Pfarrzentrum und -garten begangen.

"Eigentlich hat sich die Einweihung der Kirche schon am vergangenen Sonntag zum 50. Mal gejährt. Aber da haben wir unser Erntedankfest gefeiert und wollten für das Jubiläum eine eigene Feier einräumen", sagt Pfarrer Thomas Spitzer. Auch wenn er schon sehr lange als Pastor in Rommerskirchen tätig ist - inzwischen sind es mehr als 30 Jahre -, die Entstehung des Gemeindezentrums kennt er auch nur aus zweiter Hand.

Einblicke gibt aber die 32-seitige Festschrift, die die Gemeinde am Sonntag für die Besucher bereithält. 1959 wurde mit den Bauarbeiten für das Pfarrhaus begonnen. Der im Jahr 2013 bei Renovierungsarbeiten freigelegte Grundstein mit Urkunde bezeugt dies. Der damalige Pfarrer Gustav Baron Girard de Soucanton setzte sich nach der Pfarrhaus-Fertigstellung auch für eine eigene Kirche mit Gemeindezentrum ein, nachdem das Gotteshaus in Frixheim längst zu klein geworden war.

1961 wurde die Gemeinde, die vorher organisatorisch zu Grevenbroich gehörte, selbstständig. Am 29. Oktober des gleichen Jahres wurde ein Bau- und Hilfsverein gegründet, der alsbald mit Unterstützung der Landeskirchenleitung mit der Errichtung begann. Am 17. März 1966 wurde Richtfest für den Glockenturm und zugleich Grundsteinlegung für Kirchenraum, Gemeindesaal und Jugendheim gefeiert. Seit der Einweihung 1967 rufen drei Glocken im Turm die Gläubigen zu den Gottesdiensten.

Ebenso wie ihre katholischen Geschwister kämpft auch die evangelische Kirche am Gillbach mit sinkenden Gemeindemitglieder-Zahlen. Obwohl es dort ein reges Zusammenleben mit verschiedenen Gruppen wie den beiden Chören Roki-Voices und Mäuseohren, dem Hobby-Club und dem Kultur-Café gibt, wie Spitzer betont. Daher gab es in der Vergangenheit auch immer wieder Ansinnen, die kleinere Frixheimer Kreuzkirche aufzugeben. "Doch unsere beiden Kirchen ergänzen sich gut", findet der Pfarrer. In Frixheim ließen sich Veranstaltungen wie die Sommerkonzerte besser durchführen als in Eckum, wo hingegen die Samariterkirche eher für größere Feiern geeignet sei. "Auch um die Kreuzkirche zu erhalten, haben wir die Kirchgabe eingeführt, die von den Gemeindemitgliedern gut angenommen wurde", weiß Spitzer. Dabei handelt es sich um eine Spende, die die Gemeindemitglieder freiwillig leisten.

 Neubau aus der Vogelperspektive: Die Baustelle des Gemeindesaals 1966/67.

Neubau aus der Vogelperspektive: Die Baustelle des Gemeindesaals 1966/67.

Foto: ev. Gemeinde

Genau 500 Jahre nach Beginn der Reformation durch Luthers Thesenverkündung, die die beiden christlichen Kirchen spaltete, gibt es in Rommerskirchen intensive Bemühungen der evangelischen und katholischen Gemeinden, wieder enger zusammenzuarbeiten. Die Zukunft wird spannend.

(NGZ)
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