Rommerskirchen Schutzwand soll den Bahnlärm dämpfen

Rommerskirchen · Weil das Baugebiet am Steinbrink immer näher an die Bahnlinie heranrückt, muss sich die Gemeinde etwas überlegen.

Rund 2000 in der Gemeinde lebende Menschen sind ganztägig Lärmbelastungen oder zumindest Lärnbelästigungen ausgesetzt. Für rund 500 Einwohner in Rommerskirchen gilt diese Schätzung des Baudezernats vor allem in der Nacht. Als ein "ruhiges Gebiet" wird in ganz Rommerskirchen bislang allein der Butzheimer Bruch eingestuft. An den grenzt bekanntlich der Golfplatz Velderhof, wobei der Bruch als "Feldhamsterschutzgebiet" größere Bekanntheit erlangte.

Die Möglichkeiten der Gemeinde, ausschließlich mit Bordmitteln etwas gegen Schienen- oder Straßenlärm - die beiden wesentlichen Lärmquellen im Ort - zu unternehmen, sind indes überaus begrenzt. Dies zeigte die Diskussion um den vom Rat einstimmig verabschiedeten Lärmaktionsplan. Handlungsbedarf sieht die Kommune vor allem für die durch die Ortschaften führenden Bundesstraßen 59 und 477 und die Eisenbahnlinie Köln-Venlo. Zuständig sind hier indes die Bahn sowie Landes- und Bundesbehörden. Mag der Spielraum für eigene Beiträge zur Lärmreduzierung auch noch klein sein, soll er dennoch genutzt werden. Dies gilt insbesondere für neue Baugebiete. Ein aktuelles Beispiel ist das am Steinbrink vorgesehene Areal. "Bislang mussten wir nicht reagieren. Aber jetzt gehen wir mit der Bebauung immer näher an die Bahnlinie und sind damit der ,Verursacher'", sagt Carsten Friedrich, Planungschef der Bauverwaltung. Damit sei die Gemeinde nun auch gezwungen, sich über die Errichtung einer Lärmschutzwand oder eines Walls Gedanken zu machen, so Friedrich. "Die Wand würde relativ nah an der Schiene stehen müssen", blickt er schon einmal voraus. In jedem Fall sei aus eigenen Mitteln zu leistender Lärmschutz "von Beginn an Teil unserer Planungen", betont Friedrich. Untersuchungen zum Lärm entlang der Schiene gibt es bisher im Umfeld von Rommerskirchen lediglich von Pulheim bis zum Eckumer Bahnhof. Für den weiteren Verlauf durch die Gemeinde erwartet diese konkrete Ergebnisse vom Eisenbahnbundesamt.

Als "verbesserungsbedürftig" stuft der Lärmaktionsplan die an der B 477 liegende Bahnstraße in Eckum sowie die Gohrer Straße von Anstel bis Butzheim ein. Gleiches gilt für die durch Sinsteden führende B 59, die hier als Grevenbroicher Straße firmiert. "Wir fordern die Umgehungsstraßen seit ewig und drei Tagen", sagt Carsten Friedrich, der mit Blick auf weitere Fortschritte allerdings recht zuversichtlich wirkt. Für die Sinstedener Ortsumgehung sei mit dem Abschluss des Planfeststellungsverfahrens zu rechnen, während sich die B 477n im Linienbestimmungsverfahren befindet. "Beide Planungen werden zu erheblichen Verbesserungen der Lärmsituation in den Ortslagen führen", ist hierzu im Lärmaktionsplan zu lesen.

Was den hier geleisteten Beitrag der Gemeinde angeht, heißt es, dass diese "bislang alles getan und nichts unterlassen hat, um die Realisierung der Ortsumgehungen zu unterstützen". Nachdem die Planungen 2010 zeitweise auf Eis gelegt wurden, hatte die Gemeinde dem Landesbetrieb Straßen sogar angeboten, die Planung des letzten Teilstücks der B 59n selbst zu finanzieren.

(NGZ)
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