Rommerskirchen Sinsteden-Umgehung soll 2016 kommen

Rommerskirchen · Gerhard Decker (Straßen NRW) wartet nur noch auf den förmlichen Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung.

 Die Trasse der neuen Umgehungsstraße würde in dem Bereich verlaufen, der auf unserem Foto links zu sehen ist.

Die Trasse der neuen Umgehungsstraße würde in dem Bereich verlaufen, der auf unserem Foto links zu sehen ist.

Foto: LOTHAR BERNS

Derart konkret hat es bislang noch niemand in Aussicht gestellt: Der Bau des bis kurz vor Allrath reichenden zweiten Teilstücks der B 59n mit der Umgehung Sinstedens könnte 2016 beginnen. Dies sagte jetzt Gerhard Decker, Leiter der in Mönchengladbach ansässigen Regionalniederlassung Niederrhein von Straßen NRW, im Nahverkehrs- und Planungsausschuss des Kreistags. Deckers Behörde hat das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen, bei dem es im März einen öffentlichen Erörterungstermin im Rathaus gegeben hatte.

"Alles ist gut gelaufen", betonte Decker angesichts des (fast) beendeten Verfahrens. Am Zug ist jetzt die Bezirksregierung: "Aus Gründen, die bei der Bezirksregierung liegen, ist es bis heute noch nicht gelungen, den Planfeststellungsbeschluss zu schreiben", informierte der für den Bau der Trasse zuständige Regionalchef von Straßen NRW die Kreispolitiker. Gerhard Decker rechnet damit, dass ihm dieser Beschluss Anfang 2015 vorliegen wird, womit das konkrete Baurecht gegeben wäre. "Ab Herbst 2015 beziehungsweise ab 2016 könnten die Bauarbeiten losgehen", so Decker, der den etwas späteren Termin für realistischer hält. Eine weitere Priorisierung durch die Landesregierung, die den Bau womöglich erneut verzögern könnte, werde es nicht geben, ist er sicher. Auch am Geld wird es nicht scheitern, zeigte sich Gerhard Decker am Rande der Sitzung mit Blick auf seine 30-jährige Berufserfahrung bei Straßen NRW überzeugt. Bisher habe der Bund noch immer das für den Straßenbau nötige Geld zur Verfügung gestellt.

Zum Stand der Dinge in Sachen der Umgehungsstraße B 477 konnte er sich nicht äußern. Hier ist die Regionalniederlassung Ville-Eifel in Euskirchen für die Planung zuständig. Ob es trotz leerer Kassen aus Berlin Geld für den Straßenbau gibt, ist insbesondere vom Fortschritt der jeweiligen Planungen abhängig, wie Deckers Ausführungen deutlich machten. Dies betrifft auch die Abzweigung der B 59 in Richtung Oekoven, die von Ratspolitikern aller Couleur als unfallträchtig betrachtet wird. Der hier immer mal wieder geforderte Kreisel dürfte wohl auf lange Zeit Zukunftsmusik bleiben. Hier gebe es noch gar keine Planungen, erklärte Decker, was angesichts der Finanzlage der öffentlichen Hand nahezu gleichbedeutend damit ist, dass für die Realisierung eines solchen Verfahrens so schnell auch kein Geld zur Verfügung gestellt würde. Höchst erfreut zeigte sich Bürgermeister Martin Mertens, der nicht erst im Wahlkampf dem möglichst zügigen Bau der Umgehungsstraße B 59n höchsten Stellenwert eingeräumt hatte. Bei seinen kürzlich geführten Gesprächen mit seinen Bürgermeister-Kollegen Maria Pfordt (Bergheim) und Sascha Solbach (Bedburg) konnte Mertens erfahren, dass die Umgehung "nicht allein für Sinsteden und Rommerskirchen insgesamt ein Gewinn ist, sondern auch für den nördlichen Rhein-Erft-Kreis".

Die Umgehung Sinstedens ist das letzte Teilstück der dann von Köln bis Grevenbroich kreuzungsfrei ausgebauten "Venloer Straße" zwischen den Autobahnen 1 und 540.

(S.M.)
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