Rommerskirchen Sinstedens Ortsdurchfahrt wird enger

Rommerskirchen · Die aktuelle und die zukünftige Verkehrssituation bewegte besonders viele Einwohner beim Ortsteilgespräch. Klar ist: Wenn die B 59 n fertig ist, wird die alte Strecke durchs Dorf zurückgebaut. Der Durchgangsverkehr soll draußen bleiben.

 Richtungsweisend: Künftig sollen viel weniger Autos durch Sinsteden rollen. Die Einwohner freut's.

Richtungsweisend: Künftig sollen viel weniger Autos durch Sinsteden rollen. Die Einwohner freut's.

Foto: ssc

"Wo bleiben denn die Bagger?" Mit dieser besorgten Frage der Anwohner sah sich Rommerskirchens Bürgermeister Martin Mertens gleich zu Beginn des Ortsteilgesprächs am Dienstagabend in Sinsteden konfrontiert. Da knapp zwei Monate nach dem offiziellen Spatenstich am 10. Mai zum Bau der Ortsumgehung B 59 n noch keine weitere Bewegung in der Angelegenheit festzustellen ist, fürchteten Pessimisten schon, das Vorhaben werde auf die lange Bank geschoben. Mertens, der mit großer Verwaltungsmannschaft in die Alte Schule an der Schulstraße gekommen war, beruhigte: Noch in diesem Monat sollen die Arbeiten aufgenommen werden.

Neben der neuen Verbindung stand die bisherige Ortsdurchfahrt und deren Zukunft im Mittelpunkt des Interesses der Sinstedener. Klar ist: Sie wird zurückgebaut und künftig deutlich enger sein. Als Ausgleichsmaßnahme für die neue Ortsumgehung, wie Maria Klasen vom Amt für Grundstücksmanagement erklärte - aber auch, um sie für auswärtige Verkehrsteilnehmer unattraktiver zu machen und so endlich die von vielen ersehnte Ruhe im Ort zu schaffen. 13.500 Fahrzeuge im Schnitt rollen aktuell durch Sinsteden, in zwei Jahren sollen es nur noch 700 sein. Ein Ingenieurbüro hatte bereits 2008 Vorschläge für die Umgestaltung der alten Straße gemacht; der Plan hing jetzt beim Ortsteilgespräch an der Wand. Wobei völlig offen ist, ob davon etwas umgesetzt wird. Denn die Bürger sollen bei den Überlegungen ausdrücklich mit ins Boot geholt werden. Eine ganze Reihe der Ideen von damals klingt aber auch neun Jahre später noch überzeugend und interessant: Sitzbereiche für eine höhere Aufenthaltsqualität und Fahrradständer beim Landwirtschaftsmuseum etwa, dazu neue Parkplätze in Museumsnähe, Abgabe einiger Flächen an Grundstückseigentümer zur Umwandlung in Privatgärten, behindertengerechter Bushaltestellenausbau.

 Der Abriss des alten Hauses Maternusstraße 10 wird gefordert.

Der Abriss des alten Hauses Maternusstraße 10 wird gefordert.

Foto: Stefan Schneider
 Am Kreiskulturzentrum soll sich die Aufenthaltsqualität erhöhen.

Am Kreiskulturzentrum soll sich die Aufenthaltsqualität erhöhen.

Foto: Stefan Schneider

Beim Ortsteilgespräch wurden auch die Handlungsfelder Bauen, Ortsbegrünung, soziales Leben, öffentlicher Raum und Daseinsvorsorge beleuchtet. Einige Vorschläge hatte die Gemeinde selbst formuliert, doch die Bürger waren aufgerufen, auch Hinweise und Ideen zu liefern sowie auf Probleme hinzuweisen. Unter anderem wurde eine bessere Busverbindung vom Pascal-Gymnasium in Grevenbroich nach Sinsteden gewünscht, eine größere Stellfläche der Bushaltestelle am Monschauer Weg, Bereinigung der Parksituation morgens und mittags am Kindergarten, Tempomessungen im Ort auch mal nach 22 Uhr sowie der Abriss des alten Gebäudes an der Maternusstraße 10. Was aus den Vorschlägen der Sinstedener wird, soll in den nächsten Wochen auf den Rommerskirchen-Seiten im Internet mitgeteilt werden, kündigte der Bürgermeister an.

(ssc)
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