Rommerskirchen "Stackhouse" überzeugt Bluesfans in Sinsteden

Rommerskirchen · Der Blues Brunch im Kulturzentrum war gestern zum zweiten Mal der Beitrag von Kreis und Gemeinde zum Rheinischen Kultursommer.

Unter dem den Bremer Stadtmusikanten entlehnten (und leicht abgewandelten) Motto"Hinaus! Etwas Besseres als daheim werden wir überall finden", haben die Kabarettisten Jürgen Becker und Martin Stankowski kürzlich den Startschuss für den Rheinischen Kultursommer gegeben.

Zu dessen mehr als 800 Veranstaltungen zählte bei der zweiten Auflage gestern erneut der "Blues on Sunday", der seit etlichen Jahren zu den zugkräftigsten Angeboten des 2004 im Kulturzentrum gestarteten Musikprogramms zählt. Auch diesmal hätten die Besucher des ausdrücklichen Aufrufs von Becker und Stankowski kaum bedurft. Mit mehr als 200 Fans beim fast schon obligatorischen Sommerwetter lieferte die niederländische Band "Stackhouse" beste musikalische Unterhaltung. Ulrich Weidenhaupt, musikalischer Berater von Kathrin Wappenschmidt, der Leiterin des Kulturzentrums, spricht von einem "Zufallstreffer": Halten er und seine Frau Wilhelmine bei Blues-Konzerten in der Region, aber auch den Niederlanden und Belgien in der Regel gezielt Ausschau nach geeigneten Künstlern, waren sie vor gut anderthalb Jahren eigentlich wegen des Auftritts von Blues-Legende Sugar Ray Norcia ins niederländische Dongen gereist. Dort begeisterte die Vorgruppe "Stackhouse" nicht allein die Weidenhaupts: Norcia bat die Musiker nach seinem Konzert noch einmal zu sich auf die Bühne, was einer Art "Ritterschlag" gleichkam. Sie für einen Auftritt in Sinsteden zu gewinnen, hatte Ulrich Weidenhaupt keine große Mühe, wobei sich der Zufallstreffer als regelrechter Glücksgriff entpuppte.

Machiel Meijers (Gesang und Harp), Sänger und Gitarrist Willem van Dullemen, Gitarrist Emiel van Pelt, Bassist Fred van Unen und Drummer Bert Post präsentierten sich in bester Spiellaune und steckten auch das am Ende etliche Zugaben fordernde Publikum an. "Straight up Jump Blues vom Feinsten" hatte Ulrich Weidenhaupt zuvor angekündigt: Klassiker des Genres haben die Musiker ebenso im Repertoire wie Eigenkompositionen von Meijers und van Dullemen. Von einer "tollen Mischung" sprach Weidenhaupt auch von den jüngeren und älteren Musikern im Ensemble, die sich "ideal ergänzen".

Adi Deutzmann aus Vanikum empfand es als einen durchaus reizvollen Kontrast, dass er unmittelbar nach dem Blues-Konzert "wieder Polka spielen" werde, wie der Musiker der Kapelle Schnelting vor seinem Auftritt beim Schützenfest in Langwaden sagte. Rundweg zufrieden war auch Ditmar Zachäus vom Café Stüffje": "Wir können nicht meckern": Schon vor dem Ende des Konzerts war das Essen fast komplett verzehrt, und dass beim sommerlichen Blues Brunch die Getränke in Strömen fließen, ist angesichts der stets hohen Temperaturen unvermeidlich. Ein wenig überraschend endete damit bereits jetzt die Blues-Reihe: Im Herbst wird es keine Konzerte geben.

(NGZ)
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