Rommerskirchen Stephan Kunz wird nun Fraktionschef der FDP

Rommerskirchen · Zwei Jahre nach dem Übertritt der damaligen FDP-Fraktion zur CDU verschafft Ex-Christdemokrat Kunz der FDP wieder Fraktionsstatus.

 Stephan Kunz (l.), CDU-Fraktionschef von 2012 bis 2014, und sein Nachfolger Michael Willmann laufen künftig auf getrennten Wegen.

Stephan Kunz (l.), CDU-Fraktionschef von 2012 bis 2014, und sein Nachfolger Michael Willmann laufen künftig auf getrennten Wegen.

Foto: Jaz

Nach seinem Austritt aus der CDU vor drei Wochen hat sich Stephan Kunz (46) nun der FDP angeschlossen. Gemeinsam mit Marion Teegelbekkers bildet er nun die fünfte Fraktion im Rat. Nach der konstituierenden Fraktionssitzung soll Kunz auch die Position des Fraktionsvorsitzenden übernehmen.

"Wir haben eine große gemeinsame politische Schnittmenge gefunden. Ich bin davon überzeugt, dass wir als Team noch viel Positives erreichen können", sagt Kunz, der im August als stellvertretender CDU-Fraktionschef abgewählt wurde. Auch Marion Teegelbekkers, Vorsitzende der Liberalen in Rommerskirchen und deren bislang einzige Vertreterin im Rat, freut sich über die neuen Möglichkeiten: "Herr Kunz war immer ein verlässlicher und kompetenter Ansprechpartner, der sich über Parteigrenzen hinweg mit eigenen Ideen und Vorschlägen für das Gemeindewohl eingesetzt hat", kommentiert sie den Neuzugang.

Ihr Vorstandskollege Gerd Dittmann stimmt ihr zu: "Stephan Kunz in den eigenen Reihen zu haben, ist ein echter Gewinn", zeigt sich Dittmann erfreut. Zwei Jahre, nachdem mit dem Übertritt von Alice Oßwald und Christa Haase zur CDU die damalige FDP-Fraktion aus dem Rat verschwand, ist sie dort nun wieder vertreten. Für die politische Arbeit ist Stephan Kunz hochmotiviert: "Wir stehen für ein modernes Familienbild. Zur Unterstützung der Familien und zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie wollen wir uns für eine Flexibilisierung und Ausweitung der Betreuungszeiten im Kindergarten einsetzen", sagt er. Die könnte durch längere Öffnungszeiten und durch Betreuungsmöglichkeiten am Samstagvormittag geschehen, so Kunz.

Insbesondere die Gemeindeentwicklung vor dem Hintergrund des demografischen Wandels will die FDP voranbringen. Stephan Kunz hierzu: "Unsere älteren Mitbürger wollen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in ihrem gewohnten Umfeld führen. Hierfür müssen wir die Voraussetzungen durch moderne Wohnformen schaffen und dabei auch die Versorgung und Mobilität sicherstellen." Im neuen Arbeitskreis unter der Leitung des Demografiebeauftragten Albert Glöckner will er dafür sorgen, "dass ein Bürgerbus die Erreichbarkeit von Ärzten, Rathaus und Einkaufsmöglichkeiten verbessert". Auch gesunde Gemeindefinanzen spielen für ihn eine große Rolle: "Nur aus Prinzip gegen etwas zu sein führt zu keiner Lösung. Man muss konkrete Vorschläge machen", sagt Kunz. Eine Möglichkeit wäre für ihn, "die Gewinne aus der Rommerskirchen GmbH zugunsten des Gemeindehaushalts auszuschütten." Er ist überzeugt: "Damit könnte man dem Ziel eines ausgeglichenen Haushalts wieder einen kleinen Schritt näher kommen."

Für CDU-Chef Michael Willmann kommt die Nachricht von Kunz' FDP-Eintritt "nicht überraschend. Wir hatten eine Vorahnung. Es war die einzige Option, die sich für ihn bietet". Willmann geht davon aus, dass die Bildung einer FDP-Fraktion Auswirkungen auf die Sitzverteilung der Ausschüsse haben wird.

(NGZ)
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