Rommerskirchen Taxiunternehmer will Einkaufs-Shuttle starten

Rommerskirchen · Ibrahim Cun möchte einen Fahrservice anbieten, damit vor allem Ältere besser einkaufen können. Die Gemeinde soll das mitfinanzieren.

 Taxiunternehmer Ibrahim Cun möchte vor allem den älteren Menschen in der Gemeinde mit seiner "Shuttle-Idee" helfen.

Taxiunternehmer Ibrahim Cun möchte vor allem den älteren Menschen in der Gemeinde mit seiner "Shuttle-Idee" helfen.

Foto: Lothar BErns

Eine Taxifahrt von Anstel zum Rommerskirchener Einkaufscenter CAP kostet ungefähr zwölf Euro, zurück noch einmal zwölf Euro. Sind bereits 24 Euro. Wer kann sich das schon regelmäßig leisten, um so seinen Einkauf zu erledigen? Aber mit Rollator und vollen Einkaufstüten den Bus nutzen, ist für viele auch nicht möglich. Taxiunternehmer Ibrahim Cun weiß das, denn er und seine Mitarbeiter fahren oft Kunden, die in den umliegenden Dörfern leben, ins Zentrum. Denn "zu Hause" haben sie keine Möglichkeit mehr, einzukaufen.

Die Idee, eine Art Shuttle-Service zu gründen und jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit die Fahrgäste "einzusammeln", an ihr Ziel zu bringen und zwei oder drei Stunden später wieder abzuholen, hatte der 54 Jahre alte Unternehmer bereits vor fünf Jahren. "Damit habe ich mich auch an die Gemeindeverwaltung gewandt", sagt er. Erste Gespräche hätten stattgefunden, dann sei das Ganze irgendwie im Sande verlaufen. Jetzt möchte Cun einen neuen Vorstoß wagen. "Wir sind da jederzeit für Gespräche offen", sagt Gemeindesprecher Elmar Gasten. Und er weist darauf hin, dass es solch eine "Ringlinie" bereits vor zehn Jahren gegeben habe. Das Ganze sei zwar zunächst gut angelaufen, doch nach knapp einem Jahr sei die Nachfrage zu gering gewesen. "Gesponsert wurde das damals von den Einzelhändlern, die sich natürlich erhofft hatten, dass sich dieser Service nach einer Anschubfinanzierung selbst trägt", sagt Gasten. Wichtig sei jedoch - damals wie heute - dass solch ein Shuttle nicht in Konkurrenz zum Linienverkehr stehe, äußert sich Gasten weiter.

Teurer als eine Buskarte, so Cun, werde die Fahrt schon sein, aber eben billiger als eine normale Taxifahrt. Drei bis vier pro Person und Fahrt könnte sich Cun vorstellen. Er selbst sei bereit, 15 bis 20 Prozent der Kosten zu übernehmen. Und nun will er bei der Verwaltung anfragen, wie der "Rest" finanziert werden könnte. "Ich lebe seit 38 Jahren in Rommerskirchen, kenne viele Leute, auch viele ältere, die einen Bus nicht benutzen können, weil sie dort nicht mehr einsteigen können", sagt Cun.

Die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs ist ein Thema, das sich Bürgermeister Martin Mertens groß auf die Fahne geschrieben hat. Bereits vor einigen Wochen hatte ein örtlicher Busverkehrsexperte ein Konzept vorgelegt, wie die Situation in Rommerskirchen verbessert werden könnte, nämlich mit drei Buslinien, die von 4.30 bis 22.30 Uhr unterwegs sind, Bussen mit einer Beförderungskapazität von 30 Personen und einem durchgängigen 30-Minuten-Takt. Über die Vorschläge sollen die Ratsfraktionen in den kommenden Wochen beraten. Vielleicht können sie dann auch direkt Ibrahim Cuns Vorschläge diskutieren.

Was bald in jedem Fall zu nutzen sein wird, ist eine öffentliche Toilette in den Räumen am Bahnhof, in denen Cun sein Büro hat und die er von der Stadt angemietet hat. Dort sind gerade Handwerker dabei, alles herzurichten.

(NGZ)
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