Rommerskirchen UWG will Proberäume im Schützenhaus Anstel

Rommerskirchen · Fraktionsvorsitzende Ulrike Sprenger hat den Gemeinderat hinter sich. Doch zunächst müssen Machbarkeit und Kosten geklärt werden.

 Auf Antrag von Ulrike Sprenger(UWG) wird geprüft, ob der Schießstand im Schützenhaus Anstel zu einem Probe- und Partyraum werden könnte. Foto: Anja Tinter

Auf Antrag von Ulrike Sprenger(UWG) wird geprüft, ob der Schießstand im Schützenhaus Anstel zu einem Probe- und Partyraum werden könnte. Foto: Anja Tinter

Foto: Tinter Anja

Ulrike Sprenger gehörte im März zu den Politikern, die die 1. Rommerskirchener Jugendkonferenz als Gast verfolgten. Und die Fraktionsvorsitzende der UWG hat nicht nur genau zugehört, sondern sich auch weitergehende Gedanken zumindest zu einem der Punkte gemacht, die auf der Wunschliste der jungen Bürger weit oben stehen: Das ist ein Raum, in dem sie sich nicht nur treffen, sondern zum Beispiel auch LAN-Partys veranstalten können, bei denen mehrere Computer zwecks PC-Spielen zu einem lokalen Netzwerk zusammengeschlossen werden. Und wo darüber hinaus vielleicht die Möglichkeit besteht, mit einer Band zu proben. Sprenger hörte sich daraufhin um und brachte jetzt den Schießstand der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Anstel im dortigen Schützenhaus ins Gespräch. Denn der Stand wird nicht mehr für den Schießsport ertüchtigt, sondern aufgegeben.

"Der Raum mit dem Schießstand ist zwar lang und relativ unansehnlich, aber zum Beispiel schallgeschützt. Das wäre gerade für Musikproben ein Vorteil", argumentierte Sprenger in der Ratssitzung. Die Gemeindeverwaltung möge doch mit der Bruderschaft zusammen prüfen, wie er für die Jugendlichen und deren Belange hergerichtet werden könnte - "oder wie die Jugendlichen ihn selbst herrichten könnten", sagte Sprenger.

Im Gemeinderat stieß die UWG-Politikerin mit ihrem Vorschlag auf offene Ohren. Etwas Wasser in den Wein goss allerdings Rommerskirchens Kämmerer Bernd Sauer, selbst Mitglied der Bruderschaft und mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut. "In dem Raum gibt es nur ein Fenster, da könnte es Probleme mit den Fluchtwegen geben." Außerdem müsse der vorhandene Schallschutz raus, weil er "voll mit Blei" sei. Bürgermeister Martin Mertens erinnerte daran, dass auch der Brandschutz gewährleistet sein müsse. "Es wäre auf jeden Fall viel Umbauarbeit nötig", prognostizierte Kämmerer Sauer. Zudem stelle sich in diesem Zusammenhang natürlich auch die Frage nach den Kosten.

Heinz Peter Gless, der neue Fraktionsvorsitzende der SPD, baute eine Brücke. Man möge die Prüfung doch nicht auf diesen einen Raum fokussieren, sondern "auch andere Möglichkeiten ausloten", regte er an. Vielleicht ergebe sich dann ja auch eine Alternative, die etwas zentraler gelegen sei, kommentierte CDU-Fraktionschef Michael Willmann. Er finde die Idee gut, allerdings müssten Kosten und Nutzen in der richtigen Relation stehen. Letztendlich votierten alle Ratsmitglieder dafür, dass die Gemeinde mit der Bruderschaft Anstel verhandeln, alle Daten und Fakten beleuchten und - ergänzend zum UWG-Antrag - auch Alternativen prüfen möge. Laut Gemeinde hat Peter Mahr, der Präsident der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft, zu dem Thema bereits Gesprächsbereitschaft signalisiert.

Bürgermeister Mertens sagte gestern im Gespräch mit der NGZ-Redaktion zu, auch Räume näher zu beleuchten, die im Gemeindebesitz sind. Allerdings habe Rommerskirchen viele Immobilien in die Verantwortung örtlicher Vereine übergeben. Eventuell gebe es im Gewerbebereich Möglichkeiten.

(NGZ)
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