Rommerskirchen UWG will über Treckermaut diskutieren

Rommerskirchen · Für die Sanierung der Wirtschafts- und Freizeitwege will UWG-Fraktionschefin Ulrike Sprenger auch eine Traktorenmaut nicht von vornherein ausschließen. Hubertus Velder, stellvertretender Ortslandwirt, widerspricht.

Rommerskirchen: UWG will über Treckermaut diskutieren
Foto: van Offern Markus

Sollen Landwirte demnächst wirklich eine Maut dafür zahlen, dass sie mit ihren Traktoren aufs Feld fahren dürfen? Eine einst undenkbare und mehr als kurios anmutende Vorstellung, doch die UWG stellt sie zumindest zur Diskussion. Sowohl im Ausschuss für Planung, Bau und Verkehr, der am 15. Februar tagt, als auch im Haupt- und Finanzausschuss am 22. Februar soll die Sanierung der Wirtschafts- und Freizeitwege auf die Tagesordnung kommen. "Um die Wege zu sanieren, muss auch das nötige Kleingeld da sein", sagt die UWG-Fraktionsvorsitzende Ulrike Sprenger.

Explizit gefordert wird die Treckermaut in dem Antrag der Wählergemeinschaft für den Haupt- und Finanzausschuss zwar nicht: Gleichwohl ist sie unter "Beratungsfelder" eines der im UWG-Antrag aufgelisteten Instrumentarien, mit denen die Umsetzung des Wirtschaftswegekonzepts der Gemeinde nach Auffassung der UWG finanziert werden könnte. "Eine Treckermaut wird deutschlandweit praktiziert und ist auch im vom Rat verabschiedeten Wirtschaftswegekonzept enthalten", betont Ulrike Sprenger.

Darüber hinaus sollte die Gemeinde auch nach allen denkbaren Fördermöglichkeiten, etwa durch die EU, Ausschau halten, meint sie. "Da muss man schon erfinderisch sein", ist sie angesichts des Blicks auf die zur Verfügung stehenden Mittel überzeugt. Auf 88.000 Euro hatte unlängst Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert den 2018 zur Verfügung stehenden Betrag beziffert. Womöglich kommen noch gut 50.000 Euro für investive Ausgaben zugunsten des Wegenetzes (sprich: ihren Neubau) hinzu. Gleichwohl ist sich Ulrike Sprenger im Klaren, dass selbst dieser Betrag nicht reichen würde, um alle nötigen Reparaturen und Neubauten zu bewerkstelligen. Zunächst gehe es daher darum, eine Prioritätenliste aufzustellen - die wohl wichtigste Aufgabe der Wirtschaftswegekommission, die noch im Februar unterwegs sein wird.

"Eine Treckermaut lehne ich grundsätzlich ab", markiert der stellvertretende Ortslandwirt Hubertus Velder seinen Standpunkt. "Es ist 60 Jahre geschlafen worden, und das Versäumte kann man nicht in zwei bis drei Monaten nachholen", sagt Velder. "Den Landwirten empfehle ich dringend, den von der Gemeinde angeschafften Wegehobel auch tatsächlich zu nutzen", appelliert der Vanikumer an seine Kollegen. "Der UWG fehlt zu großen Teilen das Hintergrundwissen", kritisiert er andererseits die Wählergemeinschaft. Zugleich räumt Velder durchaus "Defizite bei Landwirten" ein. "Ich habe mich immer dafür stark gemacht, dass die Verursacher von Schäden auch zur Rechenschaft gezogen werden", sagt er. Auch wenn es "nach der Rübenernte immer Probleme"gebe, müsse für Säuberung und Sanierung der Wege trockenes Wetter herrschen, das es zuletzt nicht gegeben habe. "Was Sie vorher machen, das machen Sie verkehrt", warnt Velder vor falscher Eile.

(NGZ)
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