Rommerskirchen Vom Ei zum Küken: Drei Wochen Biologieunterricht hautnah

Rommerskirchen · 2018 kann die Naturgruppe "Schlammspringer" ihren 20. Geburtstag feiern, und so steht das bisherige Jahr ganz im Zeichen von Naturthemen. Jetzt endet in der Kindertagesstätte "Pusteblume" das dreiwöchige Projekt "Kükenschlüpfen", das - unabhängig von runden Geburtstagen - bereits seine dritte Auflage binnen eines Jahrzehnts erlebt. "Im Frühling gibt es neues Leben", sagt "Pusteblume"-Leiterin Brigitte Kloße, und das lässt sich beim Kükenschlüpfen nun einmal besonders gut mitverfolgen. Ziel ist es, dass alle Jungen und Mädchen während ihrer Zeit im Kindergarten "Pusteblume" einmal hautnah, live und in Farbe miterlebt haben, wie die Küken aus den Eiern schlüpfen.

 Kükenschlupf: Johanna, Emil, Paula gucken noch etwas skeptisch.

Kükenschlupf: Johanna, Emil, Paula gucken noch etwas skeptisch.

Foto: ati

Um gleich bei der Farbe zu bleiben: Hier erleben viele Jungen und Mädchen, aber auch manche Erwachsene ihre erste große Überraschung: Real geschlüpfte Küken sind nämlich nicht gelb wie im Bilderbuch oder auf dem Fernsehschirm, sondern eher hell- bis dunkelbraun - in jedem Fall haben sie die Farbe der Rasse, der sie nun einmal angehören.

Nicht zum ersten Mal arbeitete Brigitte Kloße, die Leiterin der "Pusteblume", mit dem Naturpädagogen Christoph Klingenhäger zusammen, der vorab einen minutiösen Brutverlaufsplan erstellt hatte, bei dem es nicht zuletzt auf die regelmäßige Wasserzufuhr für die in einer Brutmaschine liegenden Eier ankam. Vier von insgesamt 20 verwendeten Eier erwiesen sich als unbefruchtet und wurden nach der ersten und zweiten Woche aussortiert. Erzieherinnen und die Kinder haben den Plan seit Ende Februar offensichtlich absolut korrekt eingehalten. Hatte Klingenhäger den 19. und 20. März als Schlupftage angegeben, war pünktlich am Montag das Piepsen und Anpicken der Eischale zu hören: Um 18 Uhr war das erste Küken da, vier weitere folgten noch am Montagabend. Gut 24 Stunden können zwischen den ersten Pickgeräuschen und dem tatsächlichen Durchbruch vergehen.

Gestern waren die unverkennbaren Lebenszeichen dann den ganzen Tag über zu hören, bis auch die anderen Küken nach getaner "Pickarbeit" buchstäblich das Licht der Welt erblickten. Aufgepäppelt werden die kleinen Küken in den kommenden Tagen mit speziellem Aufzuchtfutter. Auch den Formalitäten wird bei dem Kükenprojekt Genüge getan: Das Veterinäramt des Rhein-Kreises muss ebenso informiert werden wie die Tierseuchenkasse in Münster.

Interessant dürfte es auch am 21. April werden, wenn eine Eselwanderung auf dem Programm steht.

(S.M.)
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