Rommerskirchen Wahlplakate zerstört oder gestohlen

Rommerskirchen · Politische Plakate kommen in jedem Wahlkampf zu Schaden. Ob es nun um Verunzierungen geht oder ums schlichte Demolieren oder um den Klau von Plakaten: Experten veranschlagen die Verlustquote in der Regel auf bis zu 15 Prozent.

 Ramponiert oder geklaut: Rund die Hälfte der SPD-Wahlplakate in der Gemeinde kann ihren Zweck nicht mehr erfüllen. Betroffen waren auch gemeinsame Plakate, mit der SPD, Grüne und FDP für Bürgermeisterkandidat Mertens werben.

Ramponiert oder geklaut: Rund die Hälfte der SPD-Wahlplakate in der Gemeinde kann ihren Zweck nicht mehr erfüllen. Betroffen waren auch gemeinsame Plakate, mit der SPD, Grüne und FDP für Bürgermeisterkandidat Mertens werben.

Foto: LH

Erheblich überschritten worden ist dieser Wert offensichtlich jetzt bei der SPD in Rommerskirchen. Nach den Worten ihres Bürgermeisterkandidaten Martin Mertens sind gut 100 Wahlplakate zerstört worden oder verschwunden - 200 Plakate haben die Sozialdemokraten seit 3. April im Gemeindegebiet aufgehängt.

Am vorvergangenen Wochenende begann die Zerstörungswelle, bis Mitte vergangener Woche die Hälfte aller SPD-Plakate demoliert oder verschwunden war. Dass dies keine Bagatelle mehr ist, wird schon daran deutlich, dass inzwischen der Staatsschutz ermittelt. Martin Mertens hatte Strafanzeige bei der Kriminalpolizei in Grevenbroich erstattet. Die hat die Ermittlungen angesichts der größeren Dimension an das für den Staatsschutz zuständige Kommissariat im Polizeipräsidium Düsseldorf abgegeben.

"Die Sache wird hier bearbeitet, da wir nicht ausschließen können, dass es politisch motiviert ist", sagt die Düsseldorfer Polizeisprecherin Susanna Heusgen. Die Polizei will auch einen "unpolitischen" Akt von Vandalismus nicht von vornherein verneinen. Gesucht werden jetzt Zeugen, die Zerstörungen gesehen haben. Laut Martin Mertens sind insbesondere in Evinghoven sowie im Bereich der B 477 von Anstel bis Eckum bis nach Rommerskirchen hinein SPD-Plakate in großem Stil demoliert worden beziehungsweise verschwunden

. Dabei geht es zu einem nicht geringen Teil um Plakate, die für seine Wahl zum Bürgermeister werben und die auch die Logos der SPD-Partner FDP und Bündnis 90/Die Grünen tragen. "Plakate gehören nun mal zur Demokratie und zu den Wahlen. Sie müssen nicht jedem gefallen, aber es ist bedenklich, Plakate, für die die Parteimitglieder viel Geld bezahlt haben, mutwillig zu zerstören oder verschwinden zu lassen", sagt Martin Mertens. Anders als manche glaubten, gebe es hierfür nämlich keine großen Zuschüsse aus den Parteikassen, vielmehr zahlten die Mitglieder die Plakate aus eigener Tasche. Den Schaden beziffert Mertens auf "einige tausend Euro".Dass der Wind ursächlich für das Verschwinden der Plakate sein könnte, mag der SPD-Bürgermeisterkandidat nach Kontrollen allenfalls in wenigen Einzelfällen gelten lassen. Auch seien keine "vom Winde verwehten" Plakate gefunden worden. Einschüchtern lasse sich die SPD nicht, betont ihr Bürgermeisterkandidat. "Wir werden nachplakatieren."

Laut CDU-Bürgermeisterkandidat Michael Willmann sind auch von seiner Partei Plakate in Evinghoven/Widdeshoven entfernt worden, einige wurden auch beschmiert. "Dies ist sicherlich sehr ärgerlich, jedoch muss man damit wohl inzwischen rechnen, denn dieses Verhalten ist auch außerhalb von Rommerskirchen zu beobachten, etwa in Dormagen. Gut finden wir das nicht, werden aber auch keine strafrechtlichen Maßnahmen ergreifen", sagt Willmann. "Wir haben allerdings eine Art "Ordnungsdienst" eingerichtet, der regelmäßig die Standorte abfährt und Ausbesserungen vornimmt, vor allem, um Fußgänger nicht zu gefährden", so der CDU-Kandidat weiter. "Darüber hinaus haben wir für uns festgestellt, dass es je nach Wetterlage ebenfalls zu demolierten Plakaten kommt", sagt Michael Willmann.

(S.M.)
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