Rommerskirchen Wartehäuschen: Rat diskutiert drei Varianten

Rommerskirchen · Die Kosten für 30 neue Scheiben an den Buswartehallen muss die Gemeinde tragen. Denn die Strafverfahren wurden eingestellt.

Insgesamt 30 Scheiben sind in den vergangenen Monaten in den Buswartehallen zwischen Anstel und Sinsteden zerstört worden. Auch in mehreren Grevenbroicher Stadtteilen wurden in der Nacht zum 29. März einige Haltestelen demoliert. Betroffen ist ebenso die Nachbarstadt Dormagen. Ralf Hoffmann, der Bezirksbeamte der Polizei, hatte kürzlich die Vermutung geäußert, die Scheiben seien durch den Gebrauch von "Zwillen" zerstört worden. Wie auch immer: Die Kosten für eine Erneuerung können nach Auskunft von Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert je nach verwendetem Material bis zu 15.000 Euro betragen.

Die Gemeinde wird auf dem Schaden aller Voraussicht nach sitzenbleiben. Die erstatteten Anzeigen nämlich sind im Sande verlaufen. Die Polizei habe nach Reimerts Worten inzwischen mitgeteilt, dass das Verfahren eingestellt worden sei: Ein Täter lasse sich nicht ermitteln, so der Amtsleiter. In der - wenn auch vagen - Hoffnung, die Verursacher der Schäden belangen zu können, hat die Gemeinde Reimert zufolge mit der Instandsetzung der Wartehäuschen zunächst gewartet. Nachdem niemand dingfest gemacht werden konnte, ist nun auch mit dem Warten Schluss: Am kommenden Donnerstag muss der Rat in seiner nächsten Sitzung entscheiden, wie die Sanierung konkret aussehen soll.

Obwohl eigentlich ein Geschäft der laufenden Verwaltung, soll angesichts der nicht ganz billigen Instandsetzung der Wartehäuschen auch die Politik ins Boot geholt werden. Haushaltsmittel nämlich stehen in der notwendigen Höhe im laufenden Etat nicht zur Verfügung. "Sie müssten über- oder außerplanmäßig bereitgestellt oder für 2017 eingeplant werden", sagt Rudolf Reimert. An die bis heute noch glaslosen Haltestelle am Freundschaftspark gegenüber dem Rathaus wird nach Reimerts Worten in diesen Tagen eine "Musterwartehalle" eingerichtet. Bis zur um 18 Uhr im Ratssaal beginnenden Sitzung haben die Lokalpolitiker Gelegenheit, sich von den Möglichkeiten zu überzeugen und für eine Sanierungsmethode zu entscheiden.

Die teuerste Variante bestünde darin, künftig moosgrüne Lochbleche zu verwenden, wobei das Einzelexemplar knapp 655 Euro kostet. Makrolon wäre die günstigste Alternative: Eine entsprechende Scheibe würde 275 Euro kosten. Eine HPL-Platte schlüge mit knapp 282 Euro zu Buche, während eine Glasscheiben mit 530 Euro veranschlagt wird. Wobei Reimert aus leicht nachvollziehbaren Gründen davon abrät, die Instandsetzung mit Glas vornehmen zu lassen. Auch die anderen Materialien haben durchaus ihre Nachteile, wie der Tiefbauamtsleiter sagt: Lochblech mag zwar die teuerste Möglichkeit sein, doch "ist der Wind- und Wetterschutz nur bedingt gegeben", so Reimert. HPL-Platten lüden zu Schmierereien ein, wobei hinzu komme, dass die Wartehallen von außen nur bedingt einsehbar seien. Sein Vorschlag: "Das Gros der Wartehallen mit Makrolonscheiben auszustatten und im Einzelfall HPL-Platten oder Lochblech zu verwenden."

(NGZ)
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