Rommerskirchen Weg-Ausbau am "Abenteuerland" zu teuer

Rommerskirchen · Rund eine halbe Million Euro würde eine Verbreiterung kosten, mit der vor allem mehr Parkraum entstehen sollte.

Einen Ausbau des von der Bundesstraße 477 zur Kindertagesstätte "Abenteuerland" führenden Wirtschaftswegs für mehr Parkraum dürfte es aus Kostengründen kaum geben. Nachdem die CDU im März einen entsprechenden Antrag gestellt hatte, zeichnete sich bereits ab, dass es nicht allein schon angesichts des nötigen Grunderwerbs teuer werden würde, wenn es hierfür eine Mehrheit gäbe. "Die Gemeinde hat für den Antrag der CDU-Fraktion eigens einen Fachplaner beauftragt", sagt Bürgermeister Martin Mertens. Demnach sei die Parkplatzsituation "grundsätzlich ausreichend", so der Bürgermeister. Er will das Projekt nicht forcieren: "Eine Änderung der verkehrlichen Gesamtsituation wäre mit erheblichen Kosten verbunden. Zum jetzigen Zeitpunkt können Optimierungen nicht mit vertretbarem Aufwand umgesetzt werden", erklärt Mertens.

Das von der Verwaltung beauftragte Ingenieurbüro Isaplan schätzt die Kosten für eine Umsetzung des CDU-Antrags nämlich auf 450 000 bis 550 000 Euro. Eine Linksabbiegespur auf der B 477 sei zwar nötig, koste jedoch zwischen 180 000 und 250 000 Euro, wie die Berechnungen von Isaplan ergeben haben. Die Verbreiterung und der neue Ausbau des Wirtschaftswegs schlügen mit 270 000 bis 300 000 Euro zu Buche. Das Ingenieurbüro schlägt vor, ein solches Projekt allenfalls im Zusammenhang mit einer etwaigen Bebauung des Umfelds zu realisieren.

Auch zur Parkplatzfrage nimmt Isaplan Stellung. Dass es zu wenig Stellplätze für die Beschäftigten des im Sommer 40 Jahre alt gewordenen Kindergartens gebe, war der ursprüngliche Ansatzpunkt für die Initiative der Union. Wie der damalige CDU-Fraktionschef Stephan Kunz im März schrieb, gebe es nicht nur zu wenige Parkplätze. Eltern parkten daher oft an unbefestigten Wegen und Plätzen, was nicht allein "sehr unkomfortabel, sondern auch bei regem Verkehrsaufkommen sehr unübersichtlich und für Kinder nicht ungefährlich" sei, heißt es im von Kunz verfassten Antrag der CDU. Die Verwaltung hielt dem bereits seinerzeit entgegen, dass ein 2013 angelegter provisorischer Spielplatz die Situation mittlerweile entspannt habe. Eine Mitarbeiterin des "Abenteuerlands" (Name ist der Redaktion bekannt), befürwortete dagegen jetzt noch einmal nachdrücklich weitere Parkplätze. "Der Schotterplatz ist ungeeignet. Steine haben schon öfter den Lack oder die Fenster unserer Autos beschädigt." Das Ingenieurbüro Isaplan hingegen spricht davon, dass die 18 Parkplätze im Umfeld des Kindergartens - zwölf von ihnen sind für die Mitarbeiterinnen bestimmt - ausreichend seien.

Isaplan wird voraussichtlich morgen in der Sitzung des Bauausschusses Stellung nehmen. Eine kontroverse Diskussion im Ausschuss ist wahrscheinlich, eine Mehrheit für die CDU-Initiative indes gleichermaßen unwahrscheinlich. Die Verwaltung empfiehlt dem Ausschuss, es bei der Kenntnisnahme des Sachstandsberichts zu belassen.

(S.M.)
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