Rommerskirchen Wie Tiere auf dem Hof des "Gänsepeter" leben

Rommerskirchen · Nach einem Jahr Pause wurde am Wochenende in Ramrath wieder Hoffest gefeiert. Knapp 2000 Gäste aus der Region waren dabei.

Ein wenig müde ist Peter Eßer schon noch, doch darauf nehmen seine Tiere keine Rücksicht. Die wollen gefüttert werden - und wahrscheinlich brauchen auch sie nach dem turbulenten Sonntag ein wenig Erholung. Hoffest beim Gänsepeter - das heißt viele Informationen, viel zu sehen und viel zu futtern. "Wir haben in diesem Jahr das Konzept ein wenig geändert und das kulinarische Angebot komplett in die große Halle verlegt. Dort standen vor zwei Jahren noch einige Aussteller", sagt der Landwirt. "Entenkeulen aus dem Smoker" waren bei den Gästen sehr beliebt und schnell ausverkauft. Dass es hochwertiges Essen gibt, ist Peter Eßer zwar wichtig, aber noch wichtiger ist es ihm, den Besuchern zu zeigen, wo es denn herkommt.

Und so erfahren sie nicht nur etwas über die Haltung seiner Tiere, vor allem der "Gillbach-Gänse", sondern auch auch über Milchviehhaltung und Milcherzeugnisse. Das vermittelt sein Kollege Thomas Kronenberg aus Ückinghoven, der auch gleich einige Exemplare seiner Tiere mitgebracht hatte. Mit dem Hoffest beginnt für Familie Eßer die Hochsaison. Ab dann gehen die Bestellungen ein. Selbst am Heiligabend werden die letzte Tiere noch abgeholt. Mehrere tausend sind es, die sich jetzt noch an der frischen Luft tummeln. Geschlachtet werden sie in der hofeigenen Schlachterei, die 2017 neu gebaut wird. Die neuen Stallungen sind bereits fertig. "Wir müssen unseren Hof in die Zukunft führen", sagt Eßer. Sohn Sebastian (22) wird den Betrieb weiter führen. Er ist noch in Ausbildung. Verkauft werden die Produkte im eigenen Hofladen, bei weiteren Direktvermarktern der Region und im Großhandel.

Knapp 2000 Besucher, schätzt Eßer, waren zum Fest gekommen. Dass er damit im vergangenen Jahr einmal ausgesetzt hatte, hat offensichtlich nicht geschadet. Die "Pause" im vergangenen Jahr musste sein, weil nicht genügend Parkplätze da waren. "Wir haben auf dem Feld, das wir sonst als Stellplatz angeboten hatten, Mais gepflanzt. Und konnten so rasch nicht für Ersatz sorgen", erklärt Eßer. Der aber war jetzt da, und auch die kommenden Jahre soll das Fest wieder regelmäßig jeden Herbst stattfinden. "Wir sind jetzt schon dabei, unser Sicherheitskonzept noch einmal zu überarbeiten, und hoffen, dass es dann für die nächsten fünf Jahre genehmigt wird", sagt der Geflügel-Experte. Viel Wert legen er und seine Familie auch darauf, dass den Kindern einiges geboten wird. Und so konnten die sich in einem Maisfeld tummeln und dort ihr eigenes kleines Labyrinth erstellen oder aber verschiedene Tiere füttern. Interessant auch, die Anlage zur Reinigung und Sortierung der Federn in Betrieb zu sehen. Denn seit einigen Jahren werden die Federn und Daunen direkt in hochwertige Bettenware weiterverarbeitet.

Und der Experte - wie isst er seinen Gänsebraten am liebsten? "Einfach, ohne viel Schnickschnack", sagt Eßer. Gefüllt mit einem Boskop-Apfel, Zwiebeln und kräftig mit Pfeffer und Salz gewürzt.

(NGZ)
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