Rommerskirchen Windkraft-Pläne auch für Butzheimer Bruch

Rommerskirchen · Das Unternehmen Abo-Wind will nicht nur im "Muretal" Windanlagen errichten. Auch an der Grenze zu Stommeln sind sie denkbar.

Windkraft wird ein zentrales Thema der Ratssitzung am Donnerstag kommender Woche (18. Juni) werden. Nachdem die Pläne der Firma Abo-Wind aus Wiesbaden bekannt geworden sind, im "Muretal" zwischen Nettesheim und Oekoven Windkrafträder zu errichten (die NGZ berichtete), ist die politische Diskussion darüber voll im Gang. Auch über weitere Standorte wird spekuliert - den Butzheimer Bruch.

Was dieses Gebiet angeht, wolle das Unternehmen auf die Aufstellung von Windanlagen klagen, war zu hören. Kreisumweltdezernent Karsten Mankowsky dementiert jedoch: "Es gibt keine Klage, da bisher noch gar kein Antrag gestellt wurde." Richtig sei aber wohl, dass es entsprechende Überlegungen gebe, auch im Bruch Windanlagen aufzustellen, so Mankowsky. Amaya Hilpert von der Firma Abo-Wind bestätigt das. Der Entwurf für den neuen Regionalplan biete "diverse Möglichkeiten, unter anderem diese Fläche". Die befindet sich unweit der Konzentrationsfläche an der Ortsgrenze zu Stommeln, in der keine neuen Anlagen mehr errichtet werden können. "Im Anschluss an diese Fläche schlägt auch der Regionalplan eine Erweiterung vor", sagt Hilpert. "Wir untersuchen alle Möglichkeiten, so auch im Windpark Broich oder in Richtung Grevenbroich", so die Unternehmensvertreterin. "Ohne Planungsrecht können wir natürlich nicht bauen", doch seien Windkraftbetreiber gewohnt, "frühzeitig ins Risiko zu gehen" und Gutachten etwa zum Schallschutz oder zu gefährdeten Arten zu erstellen.

Derzeit arbeitet die Verwaltung daran, aus 900 Hektar Fläche, die der Entwurf des neuen Regionalplans erlaubt, nur noch 300 Hektar zu machen, auf denen Windanlagen aufgestellt werden dürfen. Für SPD-Fraktionschef Ralf Steinbach ist es "nicht verwunderlich, dass mit der Veröffentlichung des aktuellen Entwurfs die Windkraftbetreiber an die Tür des Rathauses klopfen". Steinbach verweist auf die Bestrebungen, die für Windanlagen nötigen Flächen zu verringern. "Eine gänzliche Verweigerung von Windenergieflächen ist gesetzlich leider nicht möglich. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass die uns vorgeschriebenen Flächen nach Möglichkeit zentriert werden", so Steinbach. CDU-Fraktionschef Michael Willmann zufolge hält die Union "die erneuerbaren Energien für sehr wichtig, insbesondere im Rahmen der Energiewende. Der Anteil in Rommerskirchen ist noch sehr gering und kann sicherlich weiter erhöht werden." Da ihm die Pläne von Abo-Wind nicht im Detail vorlägen, könne er sie noch nicht abschließend beurteilen. "Sicher ist aber, dass die Windräder im Einklang mit Natur, Umwelt und der Bevölkerung stehen müssen."

(NGZ)
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