Rommerskirchen Zackige Parade für das Königspaar

Rommerskirchen · Gut 800 Marschierer waren gestern in Nettesheim und Butzheim unterwegs. Das Königspaar Toni und Marlene Jordans konnte ungeachtet des Nieselregens in der Kutsche den Beifall der Einwohner und ihrer Gäste genießen.

Nachdem der samstägliche Fackelzug buchstäblich ins Wasser gefallen war, hatten die Schützen der St.-Sebastianus-Bruderschaft gestern etwas mehr Glück mit dem Wetter: Gut 800 Marschierer waren am Nachmittag im Doppeldorf unterwegs und lockten wie immer viel Volk an den Straßenrand. In der Königskutsche waren Toni und Marlene Jordans unterwegs, für ihre Hofdamen stand eine geschlossene Kutsche bereit und auch zwei ältere Züge hatten sich für dieses Fortbewegungsmittel entschieden.

Den absoluten Höhepunkt bildete die Parade für das Königspaar, die wie immer am Ehrenmal an der Ortsgrenze von Nettesheim und Butzheim abgehalten wurde. Die Schützen, etliche Gastzüge sowie die Musiker standen wieder unter dem Kommando von Oberst Günter Neukirchen, dem als Adjutant erstmals Tim Juschka zur Seite stand, der bei der Mitgliederversammlung vor einer Woche gewählt worden war. Juschka ist auch Prinz der Bruderschaft, während Alexander Lente als Schülerprinz amtiert.

Gut rheinisch zur Tradition gemacht haben die Sebastianer die offizielle Eröffnung des Kirmesplatzes per Fassanstich, für die König Anton III. verantwortlich zeichnete. Markus Holz, Geschäftsführer der Bruderschaft und Major des Bundestambourkorps Amicitia, hieß die der Bruderschaft seit etlichen Jahren verbundenen Schausteller ebenso willkommen wie die kleinen Gäste. Die eigentlich fürs Ehrenmal geplante Totenehrung hatten die Schützen ins Zelt verlegt. Brudermeister Andreas Heinrichs wandte sich in seiner Rede gegen "Kadavergehorsam" und überkommene Vorstellungen vom "Heldentod". "Ein falsch verstandener Wille zur Pflichterfüllung gegenüber dem Kaiser und dem vermeintlichen Führer im Zweiten Weltkrieg ist mitverantwortlich für die größte Katastrophe des gerade vergangenen Jahrhunderts", betonte Heinrichs in seiner Ansprache. Auch heute noch sei dies aktuell: "Der blinde Schwur auf Fahne, Volk und Vaterland ist schuld daran, dass Menschen in den Kriegen dieser Welt ihr Leben verlieren", so der Redner.

Im wieder bestens gefüllten Festzelt ging es bis in die späte Nacht zu den Klängen der Band "Sound Convoy" hoch her. Arbeit für die Polizei bescherte das Schützenfest den Ordnungshütern nicht. Was die Thronfolge angeht, bleibt es spannend: Für den morgigen Vogelschuss gibt es Andreas Heinrichs zufolge noch keine Bewerber.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort