Rommerskirchen Zähe Vorstandssuche bei den Sebastianern

Rommerskirchen · Udo Kazimierski könnte ein Kandidat fürs Amt des Rommerskirchener Brudermeisters sein. Ohne ein gutes Team will er aber nicht antreten.

 Unter Zeitdruck: (v.l.) Peter-Josef Plück, Birgit Nadrowski und Frank Eichinger von der St. Sebastianus-Bruderschaft brauchen bis Januar Nachfolger.

Unter Zeitdruck: (v.l.) Peter-Josef Plück, Birgit Nadrowski und Frank Eichinger von der St. Sebastianus-Bruderschaft brauchen bis Januar Nachfolger.

Foto: L. Hammer

Die Rettungsversuche für eine der ältesten Bruderschaften in der Region gestalten sich zäh. Hoffnungslos scheint die Lage nach einer "Krisensitzung" der Sebastianer im Pfarrheim St. Peter jedoch nicht zu sein. Der von Präses Dechant Monsignore Franz Josef Freericks gehegte Wunsch, "dass die Bruderschaft nicht beerdigt wird, sondern weiterlebt", war Konsens bei allen 36 erschienenen Mitgliedern. Kandidaten für die zwölf vakanten Vorstandsposten fanden sich indes bei der von Brudermeister Peter-Josef Plück geleiteten, außerordentlichen Mitgliederversammlung (noch) nicht.

Immerhin sind es noch mehr als zwei Monate, bis bei der entscheidenden Jahreshauptversammlung am 23. Januar 2015 eine neue Führungsriege gewählt werden muss. Dennoch zeigte sich der eine oder andere verwundert, dass es nicht schon jetzt gelang, das Problem zu lösen: Immerhin kamen bei den Anwesenden gut 200 Jahre Vorstandserfahrung in diversen (Schützen-)Vereinen zusammen. Ein Kandidat für das Amt des Brudermeisters könnte Udo Kazmierski sein, der es von 2002 bis 2010 schon einmal inne hatte. "Es müssen noch Gespräche geführt werden", sagt Kazmierski, der keineswegs ohne Stellvertreter und ohne ein Team antreten will, "bei dem auch die Chemie stimmt". Die Möglichkeit, dass Geschäftsführer Frank Eichinger die Führung der St. Sebastianus-Bruderschaft übernähme, besteht auch. Dies zöge freilich das Problem nach sich, dass dann ein Nachfolger für den erfahrenen Geschäftsführer gesucht werden müsste. Detlef Pufke, bislang "Dreifach-Stellvertreter" von Brudermeister, Oberst und Geschäftsführer, strebt nach seinem Rücktritt kein Amt im Vorfeld mehr an. Auch der zurückgetretene Schießmeister Ralf Nadrowski erklärte nach längerer Überlegung, bei seinem Entschluss bleiben zu wollen. Peter-Josef Plück, der im Januar nicht mehr antreten will, drängte auf "eine lösungsorientierte Grundhaltung" beim Vorstand. Angesichts weniger werdender Helfer bei der Vorbereitung des St. Peter- und Paulfests Ende Juni denkt die Bruderschaft darüber nach, künftig auf das Zelt zu verzichten und sich beim Feiern aufs Pfarrheim zu beschränken.

Anna Plück, bisher in der inzwischen kaum noch existenten Jugendabteilung aktiv, beklagte den zuweilen rauen Ton, mit dem ältere Bruderschaftsmitglieder Jugendliche verschreckt hätten, die beim Aufbau für das Peter- und Paulfest mithelfen wollten. Am Rande des Treffens wurde auch Enttäuschung darüber laut, dass ungeachtet eines "Brandbriefs" von Peter-Josef Plück an die mehr als 300 Mitglieder letztlich nur etwas mehr als ein Zehntel erschienen war. Von den zum Einzugsbereich von St. Peter zählenden Schützenvereinen waren in nennenswerter Zahl nur Mitglieder aus Rommerskirchen und Eckum gekommen. Sinsteden fehlte komplett, aus Vanikum war lediglich Adi Deutzmann da. Dennoch: Die Führungskrise der Bruderschaft scheint lösbar zu sein. Auf einen neuen Vorstand wartet jedoch viel Arbeit.

(S.M.)
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