Rommerskirchen Zulauf für die Initiative gegen Konverter

Rommerskirchen · Knapp 70 Rommerskirchener zeigten sich bei einem Treffen an einer Mitarbeit bei der Bürgerinitiative interessiert.

 Das Thema Konverter sorgt in Rommerskirchen und anderen Orten im Rhein-Kreis zurzeit für volle Säle. In der Gemeinde soll bald eine Unterschriftenaktion gegen den Bau gestartet werden.

Das Thema Konverter sorgt in Rommerskirchen und anderen Orten im Rhein-Kreis zurzeit für volle Säle. In der Gemeinde soll bald eine Unterschriftenaktion gegen den Bau gestartet werden.

Foto: LINDA HAMMER

Zwei Wochen nach der von mehr als 400 Bürgern besuchten Infoveranstaltung mit Vertretern der Firma Amprion und der Bundesnetzagentur traf sich jetzt die "Bürgerinitiative contra Konverter", um über ihre nächsten Schritte gegen die denkbare Errichtung eines Konverters durch die Firma Amprion zu beraten. Nachdem sich nun auch in Kaarst eine Bürgerinitiative gegründet habe, gehe es darum, "eine Massenbewegung zu schaffen, die zum Erfolg führen wird", sagte Peter Mertens, einer der Initiatoren der hiesigen Initiative, in der Gaststätte Hahn kämpferisch. Skeptischen Fragen, inwieweit ein Engagement der Bürger überhaupt aussichtsreich sei, entgegnete Mertens optimistisch: "Ich wohne seit 35 Jahren in Evinghoven und war seither in zehn Bürgerinitiativen. Ich habe noch keine erlebt, wo wir verloren haben."

Erfreut zeigte sich René Kühlwetter, dass mitten in der Ferienzeit rund 70 Interessenten Bereitschaft zeigten, in der Bürgerinitiative mitzuwirken. Die kann laut Walter Giesen darauf hoffen, dass ihr das Finanzamt in Kürze die Gemeinnützigkeit attestiert: Der nicht eingetragene Verein, den Mertens, Giesen, Kühlwetter und Vizebürgermeisterin Maria Peiffer gegründet haben, hat sich unter anderem den Landschaftsschutz auf seine Fahnen geschrieben. "Beiträge werden wir nicht erheben", sagt Giesen. Angewiesen ist die Bürgerinitiative allerdings auf die Spendenbereitschaft (nicht nur) ihrer Mitglieder. Nötig ist laut Peter Mertens auch professioneller Rat: "Ohne einen offiziellen Rechtsbeistand kommen wir in schwierigen Situationen nicht zurande." Gebildet werden konnten bereits mehrere Arbeitsgruppen, wobei als nächste Aktion eine gemeindeweite Unterschriftensammlung gegen einen Konverter ins Haus stehen dürfte. Neun Freiwillige haben sich bereits gemeldet, unter ihnen in diesem Metier erfahrene Kräfte: Solvey Friebe aus Ramrath etwa sammelte 2011 gut 300 Unterschriften (bei 560 Einwohnern) für den Erhalt der Ramrather Wiese und verhinderte mit einigen Mitstreiterinnen die Bebauung. Walter Giesen verwies noch einmal darauf, dass es im vergangenen Herbst binnen kurzem gelungen sei, mehr als 1200 Unterschriften für den Erhalt des Frixheimer "Sparkassen-Spielplatzes" zu sammeln. Er ist überzeugt, dass auch die Unterschriftensammlung gegen einen Konverter von Erfolg gekrönt sein wird - bereits vor zwei Wochen hatten nahezu alle Besucher des Info-Abends schriftlich ihren Widerspruch dokumentiert.

Stattfinden soll die Aktion nicht nur im Center am Park, sondern an Geschäften und zentralen Punkten von möglichst vielen Ortsteilen. Auch Haustürbesuche sind im Gespräch. Anwesend waren erneut Gäste aus dem Nachbarort Broich. Die Landwirte fehlten diesmal; sie sind zurzeit mit der Ernte beschäftigt. Bei seinen Gesprächen mit zahlreichen Bauern hat Peter Mertens aber festgestellt: "Ich habe keinen einzigen Landwirt getroffen, der für einen Konverter ist." Sein Fazit: "Es ist ein regelrechtes Wir-Gefühl im Sinne der Überzeugung entstanden, wir schaffen das, wenn wir geschlossen vorgehen."

(S.M.)
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