Union Solingen 108 Seiten erinnern an einstige Fußball-Helden

Solingen · Eine große Menschentraube hatte sich vor der Buchhandlung "Die Schatzinsel" an der Forststraße gebildet. Dessen neue Errungenschaft ging rasch durch viele Hände - und sorgte für angeregte Gespräche: "Ein Leben lang Union Solingen" heißt Peter Ziskovens drittes Werk über den Ohligser Traditionsklub.

 Autor Peter Ziskoven (r.) überreicht Eckhard Krautzun ein Exemplar seines neuen Buches "Ein Leben lang Union Solingen".

Autor Peter Ziskoven (r.) überreicht Eckhard Krautzun ein Exemplar seines neuen Buches "Ein Leben lang Union Solingen".

Foto: Stephan Köhlen

Eine große Menschentraube hatte sich vor der Buchhandlung "Die Schatzinsel" an der Forststraße gebildet. Dessen neue Errungenschaft ging rasch durch viele Hände - und sorgte für angeregte Gespräche: "Ein Leben lang Union Solingen" heißt Peter Ziskovens drittes Werk über den Ohligser Traditionsklub.

Dieser Titel passt auch bestens zur Vita des Autors - schließlich gehört er nicht nur zum erweiterten Vorstand des BSC Union 1897, sondern verfolgt die Geschicke des Vereins seit frühen Kindertagen: Im Jahr 1964, im Alter von sechs Jahren, erlebte er laut eigener Aussage zum ersten Mal ein Spiel im Stadion am Hermann-Löns-Weg; mit zwölf begann er, einen Fundus an Materialien über den Verein zu sammeln. Und da ist im Laufe der Zeit Eindrucksvolles zusammengekommen: "Ich bin der Einzige, der das ganze Archiv hat", erklärte Ziskoven. Dazu gehören tausende von Fotos, Zeitungsartikeln, Anstecknadeln und Stadionhefte.

Einige Kostproben hatte er auch am Samstag mitgebracht, wie zum Beispiel signierte Fotos von Recken wie dem kürzlich verstorbenen Verteidiger Jürgen Elm oder Trainer Horst Franz. Letzterer gehörte neben vielen anderen Protagonisten glanzvoller Union-Tage auch zu den Gästen bei der Buchvorstellung. Ebenfalls mit dabei: Stürmerlegende Werner Lenz und Eckhard Krautzun, der nicht nur in jungen Jahren für die Union gespielt hatte, sondern auch in ihrer erfolgreichsten Zeit als Trainer an der Seitenlinie stand - unter anderem in der Saison 1983/84, als der Verein am Aufstieg in die Erstklassigkeit kratzte und schließlich in der Abschlusstabelle der 2. Bundesliga auf dem fünften Platz landete. "Ich freue mich, immer so viele Freunde aus Solingen wiederzutreffen", sagte der 76-Jährige, der heute in Heppenheim lebt und seiner Berufung als fußballerischem Weltenbummler noch immer treu ist - als Berater des chinesischen Verbands und Leiter von Trainerlehrgängen. "In Solingen bin ich in Kürze wieder, wenn ich mich mit meinen Ex-Schulkameraden treffe", verriet Krautzun, und fügte mit Blick auf die Entwicklung des Fußballs in der Klingenstadt hinzu: "Es stimmt mich immer etwas wehmütig und melancholisch, wenn ich sehe, wer alles mit dabei ist".

Gemeinsam mit Ziskoven blätterte er durch das 108 Seiten lange Buch. Das widmet sich der Zeit zwischen dem Aufstiegsjahr in die damals drittklassige Verbandsliga Niederrhein 1969 - "die damalige Mannschaft hat alles Weitere erst möglich gemacht", betonte Ziskoven - und dem Abstieg aus der Zweiten Liga 1989. Diverse Fotos, Geschichten rund um die Mannschaft und Porträts früherer Spieler und Trainer prägen das Buch, in das Ziskoven jahrelange Arbeit investierte: "Ich war lange unterwegs, um Spieler ausfindig zu machen", erklärte er. "Ein Leben lang Union Solingen" wird wohl sein letztes Buch über den Traditionsverein sein: "Es ist fast alles geschrieben." (ied)

(ied)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort