Solingen 13 Millionen für Höhscheider Gesamtschule

Solingen · Der Ausbau der vierten Gesamtschule an den beiden Standorten Kanal- und Zweigstraße wird jetzt politisch auf den Weg gebracht. Es gibt eine billigere Variante; doch langfristig würde die unterm Strich deutlich teurer.

 Rektor Dirk Braun neben Plänen zum Ausbau der vierten Gesamtschule, die jetzt bis zu den Siebtklässlern aufgebaut ist.

Rektor Dirk Braun neben Plänen zum Ausbau der vierten Gesamtschule, die jetzt bis zu den Siebtklässlern aufgebaut ist.

Foto: Mak (Archiv)

Es ist langfristig deutlich besser, in eine zukunftsweisendere Lösung zu investieren, obwohl dieser Weg sehr viel teurer wird. Nach diesem Prinzip soll jetzt der weitere Ausbau der vor zwei Jahren gestarteten Gesamtschule Höhscheid angepackt werden. Konzept ist, die vierte Gesamtschule auf die beiden vorhandenen, benachbarten Gebäude an der Kanal- beziehungsweise Zweigstraße der früheren Hauptschule zu konzentrieren, hier die erforderlichen Sanierungen umzusetzen und zugleich am Standort Zweigstraße einen Neubau für Naturwissenschaften sowie die Oberstufe zu errichten.

13,3 Millionen Euro sollen dafür investiert werden, wie Schuldezernentin Dagmar Becker und Kämmerer Ralf Weeke berichteten. Die von ihnen nicht bevorzugte Alternative dazu wäre, für die Gesamtschule Höhscheid einen dritten Schulstandort einzurichten: im Gebäude Fritz-Reuter-Straße, das derzeit noch von der Erika-Rothstein-Schule genutzt wird. Dann würde der Ausbau der vierten Gesamtschule erst einmal nur acht Millionen Euro kosten, und der Zweigstraßen-Neubau würde nicht gebraucht.

Doch die erst einmal günstigere Drei-Standort-Variante - und dies ist die kostspieligere Gegenrechnung - würde am Ende 8,1 Millionen Euro teurer werden: aufgrund der Folgekosten bei einer Gesamtnutzungsdauer von 50 Jahren.

Heute, Dienstag, berät der Schulausschuss in der Sitzung im Mildred-Scheel-Berufskolleg (Beginn: 17 Uhr) über das Ausbaukonzept. Politische Zustimmung zu der Beschlussempfehlung des Rathauses, die Höhscheider Gesamtschule für über 13 Millionen Euro zukunftsweisender an den Standorten Kanal- und Zweigstraße zu erweitern, wird erwartet. "Das macht Sinn", erklärte gestern Iris Preuß-Buchholz, schulpolitische Sprecherin der SPD, auf Anfrage unserer Redaktion.

Rektor Dirk Braun begrüßt die Ausbaulösung an den beiden benachbarten Standorten ebenfalls. "Uns fällt ein Stein vom Herzen. Damit wird es leichter, den Unterrichtsalltag zu organisieren." Obendrein kann nach Brauns Worten dadurch besser das Lernkonzept umgesetzt werden, bei dem die älteren Schüler den jüngeren zur Seite stehen.

Die Jährgänge 5, 6 und 7 mit jeweils vier Klassen und zusammen 324 Schüler werden inzwischen an der Gesamtschule unterrichtet. Weil es im Gebäude Kanalstraße, das für die Jahrgangsstufen 5 bis 7 inklusive der Mensa vorgesehen ist, schon eng geworden ist, werden Musik, Technik und Kunst bereits an der Zweigstraße unterrichtet. Dorthin müsste im neuen Schuljahr im Sommer 2017 dann der achte Jahrgang umziehen. Also müssten bis dann zumindest die ersten Klassenräume an der Zweigstraße saniert sein. Überhaupt wird der Zeitplan des Ausbaus ehrgeizig. Mittlerweile hat die Stadt den Fertigstellungstermin von Sommer 2018 auf Frühjahr 2019 korrigiert. Zugleich muss für die marode Schulsporthalle an der Zweigstraße, die dem Neubau weichen soll, eine Lösung gefunden werden.

Die Idee liegt bereits konkret auf dem Tisch: Neubau einer Dreifachturnhalle an der Neuenhofer Straße, die neben den Höhscheider Gesamtschülern auch von Grundschülern der Wiener Straße genutzt wird, weil deren Sporthalle wegen Schadstoffen gesperrt ist.

(RP)
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