"Ich bin sehr aufgeregt", sagt Julia Michels, die einzige Solingerin unter den neuen Lehrkräften. Ab Montag übernimmt sie die Klassenleitung der vierten Klasse an der Grundschule Klauberg - ihre absolute Wunschschule, sagt die 27-Jährige: "Schon als ich im Dezember zum Bewerbungsgespräch dort war, hatte ich einfach ein gutes Gefühl, sowohl bezüglich der Menschen dort im Gespräch als auch bezüglich der Organisation."

Thomas Andresen und Ludwig Wenzel (27) sind zwei von drei neuen männlichen Lehrkräften, die zum 1. Februar eingestellt wurden - ein relativ hoher Männeranteil im Vergleich zu den Vorjahren. Der 27-jährige Andresen kommt aus Wuppertal und wird künftig an der Grundschule Weyer unterrichten. "Der Sportzweig der Schule hat mich von Anfang an sehr interessiert. Dass ich dort die Stelle bekommen habe, betrachte ich als riesiges Glück." Er habe, sagt Andresen, lange gebraucht, um zu wissen, welchen Beruf er mit dem, was er gerne mache, ergreifen solle. "Aber es hat sich bestätigt, dass Lehramt genau das Richtige ist." Auf seinen ersten Tag als Lehrer an der Walder Grundschule blickt er voller Vorfreude. "Es findet erstmal ein Projekt statt, das ermöglicht mir auch einen entspannten Start." Ludwig Wenzel, ab Montag an der Grundschule Böckerhof tätig, hat sich schon als Teenager in der Jugendarbeit engagiert, den Zivildienst in einer Kita absolviert und sich nach mehreren Praktika schließlich für den Lehrer-Beruf entschieden. "Ich freue mich jetzt einfach auf die neuen Herausforderungen an der neuen Schule", sagt der Haaner.

Maraike Klose (28) übernimmt ab Montag die erste Klasse an der Walder Grundschule Am Rosenkamp. Natürlich sei sie ein bisschen aufgeregt. "Der Schulalltag ist dort ganz anders gestaltet, es gibt Ganztagsklassen, die Schule hat ein Lese- und Sportprofil und es gibt AGs, die in den Schultag integriert sind. Das ist schon anders als an anderen Schulen. Ich hoffe einfach, dass es gut wird und Spaß macht."

Der gestrige Tag, betont Monika Horlitz, Personalratsvorsitzende der Solinger Grundschulen, sei ein ganz besonderer Tag für die jungen Lehrer: "Sie werden nur einmal im Leben vereidigt." Und das sei gar nicht so ohne: "Sie bekommen Arbeit, ein gesichertes Einkommen, haben einen familienpolitisch günstigen Beruf und Aussicht auf eine gute Pension, dies bedeutet aber auch Pflichten. Die Vereidigung ist so ähnlich, wie einen lebenslänglichen Ehevertrag zu unterschreiben." Die Schulen, so Horlitz weiter, seien begeistert, so viele gut ausgebildete junge Leute zu bekommen. "Lehrer sind wertvoll für die Gesellschaft, sie sind verantwortlich für die grundlegende Bildung der Kinder."

Er lade die jungen Lehrer herzlich ein, sich an den Entwicklungsprozessen, die an den Schulen bereits begonnen hätten, zu beteiligen, betonte Udo Depping, Leiter des Stadtdienstes Schulen. "Wir wollen die Grundschul-Landschaft weiter entwickeln und so vor allem für die Kinder das Beste erreichen."