Solingen 40 neue Betten für psychisch Kranke

Solingen · Der Landschaftsverband Rheinland investiert 8,4 Millionen Euro auf dem Klinikum-Gelände.

Ab 2017 können Menschen mit psychischen Erkrankungen auf dem Gelände des Klinikums stationär behandelt werden. Wenn der Zeitplan eingehalten wird, entsteht ab 2016 auf dem 1200 Quadratmeter großen Grundstück an der Frankenstraße 31b, auf dem sich früher die städtische Kinderklinik befand, eine Dependance der LVR-Klinik Langenfeld mit 40 Betten. Hermann-Josef Bökmann, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums: "Das Leistungsangebot in Solingen wird an zentraler Stelle abgerundet".

Der Kaufvertrag für das Grundstück zwischen dem Klinikum und dem LVR wurde in der vergangenen Woche unterzeichnet. Der Landschaftsverband Rheinland investiert 8,4 Millionen Euro in den Neubau, der als Passivhaus errichtet wird und voraussichtlich ein Kellergeschoss sowie zwei Etagen mit je einer Station umfassen soll, wie Holger Höhmann, Vorstandsvorsitzender der Langenfelder Klinik erklärt. "Die Fälle werden mehr, die Verweildauer wird kürzer und die Verkehrsverbindung zwischen Solingen und Langenfeld ist nicht ideal", nennt Holger Höhmann Argumente für den Neubau. Zudem kann die Einrichtung auf die technische und medizinische Infrastruktur des Klinikums zurückgreifen.

Geplant ist eine enge Zusammenarbeit mit der Tagesklinik des Psychosozialen Trägervereins Eichenstraße sowie dem benachbarten Gerontopsychiatrischen Zentrum des LVR, das bereits seit 2007 auf dem Gelände des Klinikums besteht. Fest steht, dass in der Solinger Einrichtung nur "normale psychische Erkrankungen", wie schizophrene Erkrankungen und affektive Störungen, zu denen auch Depressionen zählen, behandelt werden sollen. Schwierige Patienten" würden weiterhin in Langenfeld behandelt, wie Jutta Muysers, Ärztliche Direktorin der LVR-Klinik Langenfeld, sagt. Hinsichtlich möglicher Bedenken der Bevölkerung betont Holger Höhmann: "Forensiker wird es hier nicht geben, und auch keine Zwangseinweisungen".

Von der Behandlung auf dem Campus des Klinikums erhofft sich Dr. Peter Schmiegelow, kommissarischer Medizinischer Direktor des Klinikums, einen positiven Effekt für die psychiatrischen Patienten. Diese würden häufig ausgegrenzt. Die Behandlung könne helfen, die Akzeptanz von psychiatrischen Krankheiten als "normalen Erkrankungen" zu steigern.

Für den LVR wurde die Verlagerung notwendig, weil ein bestehendes Gebäude in Langenfeld mit 240 Betten aus Brandschutzgründen neu errichtet werden muss.

(RP)
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