Solingen 84 Bäume an Bahn-Strecke müssen weichen

Solingen · Mehrfach waren Bäume auf die Gleise gestürzt und hatten die Strecken blockiert. Am Gravenberger Weg werden jetzt 84 Bäume an der ICE-Strecke gefällt, um zumindest dort solche Unfälle für die Zukunft auszuschließen.

 Die zu fällenden Bäume sind mit grünen Kreuzen markiert.

Die zu fällenden Bäume sind mit grünen Kreuzen markiert.

Foto: Miserius, Uwe

Das Sturmtief Burglind, das vor knapp zwei Wochen übers Land fegte, hatte gerade in Nordrhein-Westfalen zu zahlreichen Störungen im Bahnverkehr geführt.

Bislang bietet die etwa 450 Meter lange Allee am Gravenberger Weg und dem Pfad "Linde" aus Stiel- und Roteichen, Feldahorn, Hain- und Rotbuchen sowie Birken, Kirschen und Weiden ein idyllisches Bild. Nun werden die Bäume gefällt, weil "ihre Standsicherheit nicht langfristig gewährleistet" werden kann, wie ein Bahnsprecher mitteilte. Betroffen sind 63 Bäume auf Leichlinger Seite der Gleise und 21 Bäume auf Solinger Seite. An weiteren 17 Bäumen wird das Totholz herausgenommen.

Zuletzt sei es in diesem Bereich vermehrt zu Ast- und Kronenbrüchen bekommen, die entweder durch die Deutsche Bahn oder die örtliche Feuerwehr beseitigt worden seien, erläutert der Unternehmenssprecher. "Nach einer genauen Begutachtung sind weitere Bäume aufgefallen, die starke Neigungen zu den Wohnhäusern am Gravenberger Weg aufweisen." Die Bäume seien teilweise abgestorben und drohen aufgrund der Wuchsform auseinanderzubrechen.

Da sich die Gehölze auf natürliche Weise an der Böschung angepflanzt hätten und an dieser Stelle seitens der Bahn gar nicht erwünscht seien, würden auch keine Ersatzpflanzungen vorgenommen, erklärt die Bahn weiter. Für die Anwohner, die in unmittelbarer Nähe zu den Gleisen leben, hat die Aktion Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite versperrten die Bäume - vor allem von Frühling bis Herbst - durch ihr dichtes Blattwerk den Blick auf die Gleise und die vorbeifahrenden Züge. Auf der anderen Seite müssen sie nun nicht mehr bei jedem Sturm befürchten, dass sie selbst, ihre parkenden Autos oder ihre Häuser durch umstürzende Stämme oder herabfallende Äste Schaden nehmen.

Wann mit den Baumfällmaßnahmen begonnen wird, steht noch nicht fest. Allerdings sollen die Arbeiten bis 1. März abgeschlossen sein, weil dann die Schutzzeit für brütende Vögel beginnt. Sollten danach noch Bäume entdeckt werden, die akut vom Umstürzen bedroht seien, würden auch diese gefällt, stellt der Konzernsprecher klar. "Im Zweifelsfall haben Sicherheit und Gefahrenabwehr oberste Priorität."

(RP)
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