Solingen 860 Schüler brüten über den Abi-Klausuren

Solingen · Punkt 9 Uhr wird ein Geheimnis gelüftet. "Das ist ein besonderer Moment, wenn der Umschlag mit den Klausuraufgaben geöffnet wird - sowohl für die Schüler als auch für die Lehrer", sagt Isolde Brosig, Leiterin des Friedrich-List-Berufskollegs.

Am Dienstag startet die heiße Phase der zentralen Prüfungen für die zusammen rund 860 Abiturienten an den Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs. Die ersten Klausuren werden geschrieben.

Am Berufskolleg an der Burgstraße ist dies das zweite Leistungskursfach: Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen, Controlling. An Gymnasien und Gesamtschulen beginnt es mit dem Fach Deutsch. Unter drei unterschiedlichen Themen können sich die Schüler für eines entscheiden.

"Es geht wieder mit Deutsch los", sagt Andreas Tempel, Rektor der Gesamtschule Solingen. Gestern Nachmittag stellte das Ministerium den Schulen die Aufgaben der ersten Abi-Klausur per Datennetz zur Verfügung. "Mehrere Sicherheitsschleusen waren eingebaut", erklärt Tempel. Anschließend ging es ans Kopieren, damit die Schüler die Themen entsprechend bearbeiten können. Aufbewahrt wurden alle Unterlagen bis heute Morgen im Schultresor. Nach dem ersten Durchatmen der Schüler um 9 Uhr steht ihnen eine halbe Stunde Auswahlzeit zur Verfügung, um sich für ein Klausurthema zu entscheiden. Anschließend bleiben im Deutsch-Leistungskurs viereinhalb Stunden zur Bearbeitung beziehungsweise drei Zeitstunden im Grundkurs. Daran werden sie sich auch nach Jahren noch erinnern. "Das vergisst man nie", ist Lehrer Andreas Tempel überzeugt. Der Schulleiter wünscht den Schülern stets Glück und Erfolg. Jeweils zwei Leistungs- und zwei Grundkurse Deutsch schreiben die Arbeiten heute an der Wupperstraße. Die vier Klausurräume der Gesamtschule befinden sich in einem abgesperrten, nicht zum Pausenhof hin gelegenen Seitentrakt, damit sich die Schüler möglichst gut konzentrieren können.

Im Gymnasium Schwertstraße werden die Klausuren traditionell in der Aula geschrieben. "Die Anspannung der Abiturienten ist groß", beobachtet Schulleiter Klaus Blasberg. Denn angesichts der Vielzahl der Themenbereiche lasse sich nicht alles vorbereiten.

Gleichwohl bietet das Internetzeitalter gewisse Möglichkeiten, um kurzerhand Wissenslücken zu schließen. "Handys sind verboten", betont Klaus Blasberg. Man muss es noch nicht einmal eingeschaltet haben. Schon das Mitführen eines Smartphones gilt aus Täuschungsversuch. Im Abitur wird jedenfalls strenger kontrolliert als bei den sonst üblichen Klausuren.

Gleichwohl sagen die Lehrer aber auch, dass sich angesichts der Komplexität einer Abiturklausur in so kurzer Zeit ohnehin kein Täuschungsmanöver starten lässt.

(RP)
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