Solingen 90. Geburtstag: Zentrum gratuliert Edgar Hilsenrath

Solingen · Das Ausland hat ihn zum Bestsellerautor gemacht, in Deutschland ist er trotz Büchern wie "Der Nazi und der Friseur" oder "Das Märchen vom letzten Gedanken" immer noch ein Geheimtipp: der 1926 in Leipzig geborene Edgar Hilsenrath. "Seine Biografie ist die Odyssee eines deutsch-jüdischen Schriftstellers, der sich den Fragen nach Identität und Heimat immer wieder neu stellen musste", beschreibt Judith Schönwiesner vom Zentrum für verfolgte Künste im Kunstmuseum. "Denn das Deutsche ist nicht nur seine literarische Sprache, sondern auch die Sprache seiner Peiniger."

Am 2. April feiert Edgar Hilsenrath seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass ehrt das Zentrum den großen deutschen Schriftsteller mit der Ausstellung: "Verliebt in die deutsche Sprache - Die Odyssee des Edgar Hilsenrath". Die Wanderausstellung der Berliner Akademie der Künste wurde dem Zentrum für verfolgte Künste geschenkt. Sie wird am 6. März um 11.30 Uhr eröffnet.

Seit seinem Erstlingswerk "Nacht", in dem er seine Erfahrungen als Überlebender des Ghettos auf grausam realistische Art und Weise schildert, umkreist Edgar Hilsenrath thematisch den Holocaust. In seinem Gesamtwerk schreibt er gegen das Vergessen an und sucht damit "der untersten Schicht im Ghetto" ein Denkmal zu setzen.

(red)
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