Solingen Alexander-Coppel-Schule wächst

Solingen · Die Gesamtschule eröffnete gestern feierlich ihr neues Gebäude "K" mit vier Unterrichtsräumen für die Oberstufe.

Auch wenn sich das neue Gebäude "K" recht klein und bescheiden in den Campus der Alexander-Coppel-Gesamtschule einfügt: Für Schulleiter Andreas Tempel war die Eröffnung gestern Mittag eine große Sache. "Wir feiern wesentlich mehr als die Einweihung des Gebäudes", freute er sich bei der Feierstunde in der Aula.

Für 880.000 Euro entstand in eineinhalb Jahren Bauzeit ein zweigeschossiger Klinkerbau mit vier Räumen für die Klassen EF ("Einführungsphase", früher Klasse 11). Der Anbau mit neuen Räumen war notwendig geworden, da die Oberstufe mittlerweile vierzügig und die Schule bereits seit 2012 Inklusionsschule ist. Um das Gebäude herum wurde außerdem der Schulhof neugestaltet. Im Sprachlabor und im Computerraum in Gebäude C entstanden Nebenräume für Lerngruppen. Zwei Physikräume sind saniert und die Oberstufe freut sich über einen neuen Aufenthaltsraum. Die Toiletten wurden vollständig renoviert und stehen in Zukunft nicht nur Schülern, sondern auch Lehrern zur Verfügung. "Sie waren nach 50 Jahren Nutzung völlig verbraucht", berichtet Andreas Tempel. Die letzte Erweiterung der Schule lag 14 Jahre zurück, damals waren 2002 die Gebäude H und J hinzugekommen.

Tempel verglich die Schule mit einem Baum. Durch die Baumaßnahmen sei ein "weiterer starker Jahresring" hinzugekommen. Für die Zukunft wünscht sich der Schulleiter die Sanierung der Chemieräume, mindestens eines Technikraumes sowie des Lehrerzimmers. Tempel erinnerte an die Bedeutung des Unterrichtsraumes als "drittem Pädagogen" neben Schüler und Lehrer - dieser sei zu selten berücksichtigt worden. "Und so sehen viele Schulen dann auch aus."

Oberbürgermeister Tim Kurzbach ordnete den fertiggestellten Neubau ein als "eines der großen Bauvorhaben" an Solinger Schulen. Er stimmte Schulleiter Tempel zu: "Die Wahrheit ist, wir haben viel zu lange viel zu wenig für die Schulen getan." Kurzbach erinnerte die versammelten Schüler daran, für wen die Stadt das viele Geld ausgegeben hat: "Das Schulgebäude ist etwas, das euch gehören soll." Er ermutigte die Jugendlichen ausdrücklich: "Erobert diese Räume, macht euch die Schule zu eigen, bringt Vorschläge ein."

Für die weiteren Sanierungspläne bremste Kurzbach den Schulleiter. Zwar seien 21 Millionen Euro im städtischen Haushalt für Investitionen in Schulen eingestellt und 16 Millionen vom Land zugesagt. Der Sanierungsstau von 60 bis 70 Millionen Euro an Solinger Schulen könne aber nur schrittweise abgebaut werden. Die Mittel seien deshalb gerecht auf alle Schulen zu verteilen.

Schülersprecher Daniel Schirm verlas ein Grußwort von Schulministerin Sylvia Löhrmann, die als Lehrerin den Aufbau der Gesamtschule an der Wupperstraße begleitete. "Schulen wie eure haben dazu geführt, dass sich Gesamtschulen so großer Beliebtheit erfreuen", so Löhrmann.

(bjd)
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