Was Nebenan Passiert Ohligs / Merscheid / Aufderhöhe Alternative für Notunterkunft gesucht

Solingen · Nachdem Anwohner über bedenkliche Zustände an der Scharrenberger Straße berichtet hatten, hat die Verwaltung reagiert. Mit der Reduzierung der Belegung im Obdachlosenheim hat sich die Situation in Ohligs verbessert.

 Es ist ruhiger geworden rund um das Obachlosenheim an der Scharrenberger Straße - was auch darauf zurückzuführen ist, dass zwei Personen hier nicht mehr leben, die maßgeblich für Ruhestörungen verwantwortlich gewesen sein sollen.

Es ist ruhiger geworden rund um das Obachlosenheim an der Scharrenberger Straße - was auch darauf zurückzuführen ist, dass zwei Personen hier nicht mehr leben, die maßgeblich für Ruhestörungen verwantwortlich gewesen sein sollen.

Foto: MAK

Die Situation an der Scharrenberger Straße hat sich entspannt. Noch vor einem Monat hatten Anwohner über unhaltbare Zustände in der Ohligser Notunterkunft berichtet, von Streitereien, Gegröle sowie aus dem Fenster geschütteten Fäkalien. "Das schnelle Handeln der Verwaltung in diesem Fall ist ausdrücklich zu loben", sagte Bezirksbürgermeister Marc Westkämpfer in der Sitzung der Bezirksvertretung Ohligs / Merscheid / Aufderhöhe. Nach einem kurzfristig organisierten Runden Tisch mit Vertretern von sozialen Diensten und Verwaltung, Stadtpolitikern sowie Bürgern ist es ruhiger und sauberer geworden in und rund um das Obdachlosenheim.

Eine der ersten Maßnahmen war die Reduzierung der Belegung. "Weniger Menschen bedeuten automatisch weniger Geräusch-Entwicklung", erklärte Peter Strotmann vom Stadtdienst Wohnen. Ganz entscheidend auf die Situation habe sich jedoch ausgewirkt, dass zwei Personen inzwischen nicht mehr in dem Gebäude leben, die anscheinend maßgeblich für die Ruhestörungen verantwortlich gewesen waren. Mehrfach war die Polizei deswegen an der Scharrenberger Straße im Einsatz gewesen.

Rückblickend bilanziert man beim Stadtdienst Wohnen, dass das hausgemachte Problem eine Überbelegung gewesen sei - allerdings sei die Stadt zur Unterbringung verpflichtet. "Bis Mitte des Jahres war das Haus zu voll. Und wo viele Menschen mit Problemen an einer Stelle vereint sind, sei die Wahrscheinlichkeit für Konflikte hoch." Das habe sich in Ohligs negativ ausgewirkt. "Leider nehmen nur einzelne Personen die Beratungsangebote an", bedauert Peter Strotmann. "Die meisten Menschen, die hier leben, lehnen jegliche Hilfe ab."

Von den ursprünglichen Planungen, das 1954 errichtete Gebäude zu sanieren, ist die Verwaltung inzwischen abgerückt. "Zum einen ist ein Anbau für eine Notunterkunft nicht optimal, zum anderen müsste hier dringend perspektivisch investiert werden." Das mache an dieser Stelle jedoch wenig Sinn. Peter Strotmann erklärte, dass der Stadtdienst Wohnen intensiv nach einem Alternativ-Objekt suche. Diese gestaltet sich jedoch schwierig, weil der Bedarf aufgrund der aktuell extrem hohen Zahl an Flüchtlingen hoch sei. "Gebäude, die in Frage kommen, werden dafür abgegriffen."

Bis eine neue Notunterkunft für die an der Scharrenberger Straße lebenden Obdachlosen gefunden ist, wird die Verwaltung die Entwicklung genau beobachten. "Sollten sich die Zustände nach der Reduzierung der Belegung auf die Hälfte nicht entspannen, werden wir darüber nachdenken, ob ein Wachdienst finanziert werden kann." Der Stadtdienst-Leiter versprach zudem, weiter im Dialog mit den Anwohnern zu bleiben: "Im kommenden Jahr wird es noch einmal einen Runden Tisch geben".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort