Solingen An einem Vormittag bis nach Asien reisen

Solingen · Kinder lernen, wie man Frühlingsrollen zubereitet und mit Stäbchen isst und erfahren viel über die asiatische Kultur.

So fest sie kann, drückt Melina den Hahn, den sie vorher aus Knetmasse geformt hat, in den schwarzen Spezialsand. Ist die Vorlage entfernt, wird der Abdruck mit Zinn ausgegossen - und Melina kann den Hahn, ihr chinesisches Sternzeichen, als Amulett um den Hals tragen. Noch mehr freut sich die Neunjährige allerdings auf einen anderen Programmpunkt im Osterferienkurs "Im Jahr der Ziege: Mit Stäbchen speisen, nach Asien reisen" im Kindermuseum des Klingenmuseums: Gemeinsam mit Museumsmitarbeiterin Bettina Martin werden die 18 Mädchen und Jungen später köstliche Frühlingsrollen selbst zubereiten und selbstverständlich stilecht mit Stäbchen verspeisen.

"Ich mag Frühlingsrollen sehr gerne und freue mich, hier zu lernen, wie man sie selbst machen kann", sagt das Mädchen. Kursleiterin Bettina Martin kann da wichtige Tipps geben: 15 Jahre hat sie in Vietnam gelebt und beherrscht sowohl die Zubereitung der Spezialität als auch den Umgang mit Stäbchen spielend.

Das Thema des Osterferienkurses ist an den Asien-Teil des Klingenmuseums angelehnt, in dem sich etliche Exponate von dem Kontinent finden, die sich die Kinder in einer Sonderführung anschauen konnten. Das Zinngießen, berichtete Kursleiterin Martin den Kindern und Jugendlichen vor den Schaukästen der Luristan-Sammlung im Erdgeschoss, orientiere sich im Ablauf am Vorgehen der Menschen in der Bronzezeit, beispielsweise im asiatischen Luristan, bei der Herstellung ihrer Waffen.

"Die Führung durch das Museum war sehr interessant", erzählt Jean-Cederic, während er aus Knete sein Tierzeichen - den Affen - formt. Mehr über andere Länder und Kontinente zu erfahren, interessiere ihn, erzählt der Zehnjährige. "Mehr über Asien zu erfahren, finde ich auch spannend", sagt Julia (13). Und Frühlingsrollen habe sie noch nie selbst gemacht. "Darauf freue ich mich auch."

Die Resonanz auf die Veranstaltung, sagt Dr. Isabell Immel, stellvertretende Museumsleiterin und zuständig für Museumspädagogik, sei sehr gut gewesen. "Gerade exotische Themen kommen immer gut an. Das weckt natürlich die Neugier. Zudem haben wir unsere Ausrichtung etwas geändert: Weil die Schulkinder an den Nachmittagen häufig bereits sehr beschäftigt sind, bieten wir unsere Programme nun an Wochenenden und verstärkt auch in den Ferien an. Dies wird sehr gut angenommen."

Dies zeigt sich auch beim Osterferienprogramm: Das Historische Säbelfechten am Ostersamstag ist bereits ausgebucht, für die Schmiede-Werkstatt "Eisen glüht" in der kommenden Woche gibt es noch wenige Restplätze (Anmeldung telefonisch unter 258360). Für das Ferienspiel im Sommer unter dem Titel "Mach bloß keine Fisimatenten! Gräfrath im Jahr 1803" sind noch Plätze frei.

(mxh)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort