Solingen An jedem Tag ein Bild fürs Leporello

Solingen · Nach bis Ende Januar 2015 sind in der Geschäftsstelle Central der Stadt-Sparkasse Bilder von Susanne Müller-Kölmel zu sehen. Die Bilder hängen nicht nur in der Kundenhalle der Bank, sondern auch in den Büros der Mitarbeiter.

Nach gut sechs Monaten Bauzeit wurde im November 2013 die rundum modernisierte Geschäftsstelle der Stadt-Sparkasse am Central wiedereröffnet. "Eine der zahlreichen Neuerungen, die im Rahmen des Umbaus umgesetzt wurden, betrifft die künstlerische Ausgestaltung der Geschäftsräume", erzählt Bastian Wolf, beim Geldinstitut für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. "Wir wollten Kunst nicht nur im Kundenbereich, sondern auch in den Büros der Mitarbeiter präsentieren." Und das im Wechsel jeweils für ein ganzes Jahr.

Als Kuratorin konnte Gisela Elbracht-Iglhaut gewonnen werden. Die stellvertretende Leiterin des Kunstmuseums schlug als erste Künstlerin der neuen Ausstellungsreihe Susanne Müller-Kölmel vor. Bis Ende Januar 2015 sind ihre Werke unter dem Titel "Opes-mondi" (Der Reichtum der Welt) in der Geschäftsstelle Central zu sehen.

Die Bildauswahl hat die Solinger Malerin nicht alleine vorgenommen. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten bei der Auswahl der Motive für ihre Büros ein Mitspracherecht", erzählt Müller-Kölmel. "Bei der Hängung habe ich natürlich darauf geachtet, dass alles stimmig zusammenpasst."

Bilder aus den Jahren 2011 bis 2013 und aus unterschiedlichen Werkreihen, die Künstlerin arbeitet grundsätzlich in Serien, hat Susanne Müller-Kölmel für ihre Ausstellung ausgewählt. Unter den Motiven finden sich Frösche, Kronleuchter ("Kostbarkeiten"), Stoffbeutel ("Bag up"), Gebäck ("Do not eat") und Tiere ("Wunderkammer"). "Susanne Müller-Kölmel beobachtet und erforscht ihre direkte Umgebung und häusliche Lebenswelt mit Pinsel und Farbe", beschreibt Gisela Elbracht-Iglhaut. Oberflächen, Formen und Kolorierungen meist banaler Alltagsgegenstände analysiert die Künstlerin. "Malend werde ich an den Dingen neue Eigenschaften und an mir neue Fähigkeiten gewahr", erzählt die Künstlerin. Die sich auch mit den Strukturen und Ornamenten der Objekte auseinandersetzt. "Sie übersetzt das Wesen der Dinge in die Sprache der Malerei", beschreibt Gisela Elbracht-Iglhaut.

Seit 2010 gestaltet Susanne Müller-Kölmel zudem in jedem Jahr ein Leporello. Jeden Tag des Jahres hält sie tagebuchähnlich auf einer Seite fest. Persönliche Erlebnisse, alltägliche Begebenheiten oder Impressionen werden so zum Memorial Projekt. "Das werde ich bis zum Jahr 2020 fortsetzen", erzählt die Malerin, die ein zum Bild aufgefaltetes Leporello in der Ausstellung zeigt.

Katalog Zur Ausstellung "Opes-mondi" ist ein kleiner Katalog erschienen, der kostenlos ausliegt.

(mit)
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