Paul Westeppe Arbeit über die Parteigrenzen hinweg

Solingen · Der Bezirksbürgermeister von Burg/Höhscheid blickt zurück auf viele Entscheidungen, die den Stadtteil nach vorne brachten.

 Paul Westeppe ist seit 15 Jahren Bezirksbürgermeister.

Paul Westeppe ist seit 15 Jahren Bezirksbürgermeister.

Foto: mak (Archiv)

Die letzten Jahre Bezirksvorsteher beziehungsweise inzwischen Bezirksbürgermeister von Burg/Höhscheid, wie lautet ihr Fazit?

Paul Westeppe Wir haben in den letzten Jahren den von den Wählern erteilten Auftrag, Politik für Burg/Höhscheid gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu machen, sehr ernst genommen und eine Menge erreichen können.

Zum Beispiel?

Westeppe Wir haben unsere Infrastruktur verbessert, zum Beispiel in den Bereichen Dorperhof, Katternberger Straße, Unnersberger Allee wurden Lücken geschlossen und so zusätzliche attraktive Wohnbereiche in den Außenbezirken geschaffen.

Und im Bereich Gewerbe, sind sie zufrieden mit der Gestaltung des Geländes der ehemaligen Beckmann-Brauerei an der Schützenstraße?

Westeppe Hier haben wir gemeinsam mit der Verwaltung, den Eigentümern und Investoren endlich die Gewerbebrache entwickeln können.

Ein Thema in den letzten fünf Jahren war das gesamtstädtische Einzelhandelskonzept. Wie wird das im Bereich Burg/Höhscheid umgesetzt?

Westeppe Die ,Einkaufsmeile' Grünewalder und Neuenhofer Straße ist im Konzept als Stadtteilzentrum festgeschrieben worden, das ist ein gutes Ergebnis.

Stichwort Hochwasserschutz am Eschbach. Sind sie mit dem Ergebnis zufrieden?

Westeppe Die Bezirksvertretung hat den Hochwasserschutz am Eschbach auf den Weg gebracht, so dass er 2015 gemeinsam mit der Eschbachstraße realisiert werden kann. Wie alle anderen Dinge, hat die Bezirksvertretung das in Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern getan, das ist mir ganz besonders wichtig. So zum Beispiel auch die Denkmalschutzsatzung für Burg, die umgesetzt werden konnte. Durch das städtebauliche Konzept für den Stadtteil und die damit verbundenen Fördermittel hoffen wir, Anreize für Eigentümer und Investoren zu schaffen.

Im Rat wird ein zunehmend schlechtes politisches Klima beklagt. Trifft das auch für Ihre Bezirksvertretung zu?

westeppe Mir hat die Zusammenarbeit mit allen Spaß gemacht, und das über die Parteigrenzen hinweg, weil wir stets sachorientiert diskutiert haben, wenn es darum ging, etwas im Sinne der Bürger zu lösen. Das hat die Qualität unserer Arbeit ausgemacht; wir werden als Bezirksvertretung wahr- und ernstgenommen und sind auch in schwierigen Fragen konsensfähig.

Bezieht sich die Harmonie auch auf den Umgang mit der Verwaltung?

westeppe Im Gespräch mit der Verwaltung konnte viel erreicht werden, zum Beispiel, der jetzt endlich in Angriff genommene Ausbau der Lüneschlossstraße. In der konstituierenden Sitzung der neuen BV Burg/Höhscheid am 23. Juni soll die Planung für die Straßensanierung vorgelegt und beschlossen werden.

Ein Reizthema in Burg sind die geplanten Windräder im Bereich der Sengbachtalsperre. Wie stehen Sie dazu?

Westeppe Erneuerbare Energien sind nötig, um Ressourcen für die nachfolgenden Generationen zu sichern. Auf der anderen Seite muss man sich im Klaren sein, dass damit in intakte Natur eingegriffen wird und es stellt sich die Frage, ist es das wert. Denn als Zufahrten zu den Windrädern müssen Schneisen geschlagen werden, die auch nach dem Bau für die Wartung erhalten bleiben. Unser hervorragendes Angebot an Wander-, Reit- und Radwegen muss unterhalten und wenn möglich ausgebaut werden, um den Naherholungswert unseres Stadtbezirks nachhaltig zu sichern. Wenn wir Schloss Burg, den Brückenpark und das Tal der Wupper stärken, dürfen wir dies nicht durch die Ansiedlung von Windkraftanlagen nachhaltig beschädigen.

Eine abschließende Frage, wollen Sie wieder Bezirksbürgermeister werden?

Westeppe Ja, wenn die Bürgerinnen und Bürger mir mit ihrer Stimme den Auftrag dazu erteilen.

ANNEMARIE KISTER-PREUSS STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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