Solingen Arbeitskreis prüft finanzielle Lage

Solingen · Im Oktober will sich Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz zu Gesprächen mit Generaldirektor Peter Kuhn treffen. Keine Entscheidung über die Zukunft der Bergischen Symphoniker ohne den neuen OB aus Solingen.

 Seit Beginn dieser Spielzeit sind die Preise bei Veranstaltungen mit den Bergischen Symphonikern in Remscheid und Solingen um 20 Prozent angestiegen.

Seit Beginn dieser Spielzeit sind die Preise bei Veranstaltungen mit den Bergischen Symphonikern in Remscheid und Solingen um 20 Prozent angestiegen.

Foto: Jürgen Moll

Wer das morgige Konzert der Bergischen Symphoniker im Teo Otto-Theater besucht, zahlt einen Solidaritätszuschlag für das Orchester. Die Preise für Veranstaltungen mit den Symphonikern sind um 20 Prozent angestiegen. Diese Maßnahme greift seit Beginn der Spielzeit in Remscheid wie in Solingen und soll 90.000 Euro in die Kassen der GmbH spülen.

Bei der heutigen Sitzung des Aufsichtsrates der GmbH steht kein Bericht der Arbeitsgruppe auf der Tagesordnung, die sich um eine solidere finanzielle Basis des Orchesters kümmern soll. Die Gruppe, geleitet von den Kämmerern der beiden Gesellschafter-Städte, hat sich bisher zwar einige Male getroffen. Nach Auskunft von Remscheids Finanzchef Sven Wiertz sind Folgetermine verabredet. Ergebnisse liegen noch nicht vor. Sie müssen aber spätestens im kommenden Jahr präsentiert werden. Der Wirtschaftsplan der Orchester GmbH ist nämlich nur bis Ende 2016 gesichert.

In der Arbeitsgruppe geht es darum, eine solidere Rechnung für die Zukunft des Orchesters aufzustellen, als es bei dem hart umkämpften Vertrag über eine gesicherte Laufzeit von 15 Jahren vor zwei Jahren geschehen ist. Die Liste der Fragen ist lang: Wie sollen die künftigen Tariferhöhungen für die Musiker bezahlt werden ? Wie geht die GmbH mit der Fluktuation beim Personal um? Gibt es Möglichkeiten, das Orchester noch besser zu vermarkten ? Ließe sich an der Miete etwas sparen ? Die Geschäftsstelle der Bergischen Symphoniker ist in Solingen, die Proberäume am Bruch in Remscheid. Kommt noch einmal die Überlegung auf, eine Fusion mit dem Wuppertaler Orchester anzustreben.

Mit dem damaligen Verhandlungsergebnis vom Juni 2013 wurden die Bedingungen der Stadt Remscheid für eine weitere Finanzierung des Orchesters erfüllt. Einsparungen in Höhe von 500.000 Euro im Jahr stehen im Haushalt. Ab der Saison 2013/14 zahlte die Stadt "nur noch" einen Festbetrag von 1,650 Millionen Euro. Mit dieser Festbetragsregelung ist Remscheid aus der umstrittenen unbegrenzten Nachschusspflicht entlassen. Die war den Politikern immer ein Dorn im Auge gewesen. Sobald die Tarife stiegen, musste die Nachbarstadt den Zuschuss automatisch erhöhen. Doch es stellte sich heraus, dass der neue Vertrag nach fast einem Jahr bereits Makulatur war, weil Kostensteigerungen zu einem Defizit der Orchester-GmbH führten.

"Wichtig ist, dass viele Menschen die Konzerte besuchen", sagt Oberbürgermeister Mast-Weisz als Aufsichtsratsvorsitzender. Im Oktober will er sich mit Generalmusikdirektor Peter Kuhn treffen. Sein Vertrag läuft Ende der Spielzeit 2016/17 aus. In die Gespräche eng einbezogen werde der neue Oberbürgermeister aus Solingen, der am Wochenende gewählt wird.

(RP)
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