Solingen Atelier-Atmosphäre für Jugendliche

Solingen · Jugendkunstclub im Kunstmuseum findet künftig samstags statt. Anmeldung sind noch möglich.

 "Wild Horses" lautete das Thema im Jugendkunstclub. Gemeinsam wurde auch die Ausstellung "Ross ohne Reiter" besucht.

"Wild Horses" lautete das Thema im Jugendkunstclub. Gemeinsam wurde auch die Ausstellung "Ross ohne Reiter" besucht.

Foto: Stephan Köhlen

Als sie aus der Ausstellung "Ross ohne Reiter" im Kunstmuseum in Gräfrath kommt und die Stufen zum Museumsatelier im zweiten Stock hochsteigt, hat die 14-jährige Gesa bereits einen Einfall für ein eigenes Werk. "Ich habe schon eine Idee, was ich malen könnte und überlege, zusätzlich mit Stoff zu arbeiten, um so bestimmte Strukturen hervorzuheben."

Gemeinsam mit fünf weiteren Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren nimmt die 14-Jährige am Samstagnachmittag am Jugendkunstclub teil, oder besser: am neuen Jugendkunstclub. "Den Jugendkunstclub gibt es zwar bereits seit dreieinhalb Jahren, wir haben nun jedoch entschieden, ihm eine neue Form zu geben", erzählt Museumspädagogin Nathalie Dimic, die den Club gemeinsam mit Aran Jitsukawa-Hudson leitet.

Statt donnerstags eineinhalb Stunden können die Jugendlichen ab sofort an jedem zweiten Samstag im Monat für drei Stunden im Museumsatelier gemeinsam malen, zeichnen, gestalten und sich kreativ ausleben. "Wir hatten den Eindruck, dass die Donnerstags-Termine bei den immer längeren Schulzeiten für die Jugendlichen schwierig zu realisieren sind", so Dimic.

"Zudem bieten die verlängerten Zeiten den Jugendlichen die Möglichkeit, tiefer in die Materie einzutauchen. Manchmal entfaltet sich die Kreativität einfach auch erst nach einer Stunde, wenn man den Kopf ausschalten kann und die Hand automatisch arbeitet", fügt Jitsukawa-Hudson hinzu.

Bei jedem Jugendkunstclub-Termin soll ein bestimmtes Thema im Fokus stehen: Vom Portrait zum Selfie (8. November), Buchstabenwerkstatt (22. November), Strukturen und Ornamente (13. Dezember), Linolschnitt (20. Dezember), die fünfte Jahreszeit (17. Januar), Tragbare Kunstwerke (31. Januar) und Lego-Bausteine als Gestaltungsmittel (14. Februar) sind die Schwerpunkte der kommenden Monate.

"Das sind Arbeitsangebote von uns, zugleich sind der Kreativität aber auch keine Grenzen gesetzt. Wenn jemand ein Thema einfach nicht interessiert oder er eine andere Idee hat, kann er das sagen und wir stellen alle Materialien zur Verfügung", so Jitsukawa-Hudson.

Überhaupt ist das Mitreden der Jugendlichen im Jugendkunstclub ausdrücklich erwünscht: "Wenn Ihr hier im Haus etwas bestimmtes sehen, am Ausstellungsaufbau teilnehmen oder Künstler kennenlernen möchtet, können wir das organisieren, ebenso wie Exkursionen zu Ausstellungen. Und wenn Ihr Euch bestimmte Materialien wünscht, die wir nicht haben, könnt Ihr das in eine Liste eintragen, und wir versuchen es zu besorgen", so Nathalie Dimic bei der einführenden Veranstaltung, die, passend zur aktuellen Ausstellung "Ross ohne Reiter", die gemeinsam besichtigt wurde, unter dem Titel "Wild Horses" lief.

Die Idee des Clubs sei von Anfang an gewesen, Jugendlichen außerhalb des Schulunterrichts die Möglichkeit zu geben, ihre Kreativität freier zu entfalten, so Dimic. "Zudem können wir viele Materialien und Möglichkeiten bieten, die Schulen nicht haben. Wir wünschen uns hier eine Atelier-Atmosphäre, in der verschiedene Techniken ausprobiert werden können."

Genau das hat auch die 14-jährige Gesa interessiert, als sie sich für die Veranstaltung angemeldet hat. "Zuhause hat man einfach oft nicht die Möglichkeiten", sagt sie. Auch Leonie (12) freut sich vor allem auf die Vielfalt der Materialien, Themen und Techniken. "Ich finde es gut, dass man das alles mal ausprobieren kann."

Interessierte Jugendliche können sich telefonisch unter 258140 zum Jugendkunstclub anmelden.

(RP)
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