Tierfreunde Auf den Hund gekommen

Solingen · Wer einen Hund hat, hat viel zu erzählen. Jeweils drei Herrchen und Frauchen berichten, wie ihr Vierbeiner in die Familie gekommen ist und was ihn jeweils so besonders macht.

Rudelführer Asterix

Bereits seit 1937 gibt es in Nicole Molinaris Familie Boxer. Der Rüde Asterix ist nun schon drei Jahre ein festes Familienmitglied. Über eine Welpenzucht im Internet fand Molinari den kleinen Hund. "Als er von der Zucht zu uns kam, war es Liebe auf den ersten Blick - von beiden Seiten", erzählt die Hundeliebhaberin. Sein liebster Platz ist auf dem Schoß der Besitzer. In der Familie lebt er wie im Rudel und verteidigt dessen Mitglieder, wenn sie in Gefahr sind. "Er begrüßt alle herzlich, die auch nett zu uns sind", erklärt Molinari. "Den Postboten liebt er." Der Boxer hat seinen eigenen Charakter und ist nicht so gehorsam wie andere Hunde.

Konsequent brachte Besitzerin Nicole Molinari ihrem Schützling grundlegende Regeln bei: "Beim Essen wird bei mir nicht gebettelt." Auch für ihre Kinder haben Boxer eine große Bedeutung. "Ihr erster Blick zuhause ging in die liebevollen Augen eines Boxers. Bestimmt werden sie später selbst einen haben", ist sich Nicole Molinari sicher.

Die alte Dame Buffy

Die 14 Jahre alte Buffy hat schon ein langes Hundeleben hinter sich. Im Alter erblindete sie und lebt jetzt in Pflegestufe vier. Besitzerin Andrea Kleimt sagt: "Vor ihrer Erblindung hat sie ein freies Leben gehabt. Sie konnte immer rein und raus." Im Tierheim, wo Andrea Kleimt arbeitet, ist Buffy bei vielen bekannt. Der Border Collie-Mischling war immer selbstständig, ein Hund zum Kuscheln allerdings nie. "Aufs erste Wort hört sie nicht immer. Sie ist sehr eigenständig", sagt Andrea Kleimt. Zu anderen Artgenossen ist die Hündin immer freundlich.

Die ursprünglich aus Griechenland stammende Hündin kam mit neun Wochen ins Solinger Tierheim und wurde zu Kleimts Weggefährtin. "Die ersten Wochen nach ihrer Erblindung waren nicht einfach", erzählt die Hundeliebhaberin. "Aber mittlerweile reagiert sie beim Gassigehen auf jede Bewegung der Leine. Das ist toll." Allein kann Buffy nicht mehr herumlaufen, zu groß ist die Gefahr, gegen ein Hindernis zu stoßen.

Ismo, der Teddybär

Der deutsche Bärenhund Ismo ist bei Falk Dornseifer zuhause - seit 13 Monaten. Auf die Mischung aus Großpudel und Schäferhund ist der CDU-Politiker durch eine Zucht in der Eifel gestoßen. "Der deutsche Bärenhund ist ein Allergikerhund", berichtet Dornseifer. "Da er oft in der Firma ist und ich viel mit Kunden zu tun habe, ist das von Vorteil." Ismo bringt mit seinen 13 Monaten bereits stolze 31 Kilo auf die Waage. Als Wachhund verbringt er ab und zu Nächte in der Kfz-Werkstatt seines Besitzers. "Schmusen kann er aber auch."

Teil der Familie ist noch ein zweiter Hund. Der kleine Malteser namens Pitty. "Beide verstehen sich super. Sie schlafen sogar in einem Körbchen", erzählt der hundebegeisterte Geschäftsführer. Ismo hört aufs Wort und läuft nicht auf die Straße, ein Besuch in der Hundeschule ist trotzdem in Planung. Ismo und Pitty werden so oft es geht mitgenommen. "Nur wenn wir in Urlaub fliegen, bringen wir sie bei Bekannten unter."

Familienfreund Kerry

Die Rasse Sheltie gibt es seit 30 Jahren bei Familie Krebs. Seit zweieinhalb Jahren gehört Kerry dazu. Ursprünglich kommt der Schottische Schäferhund von den Shetland Inseln. Bernd und Monika Krebs haben die Rasse im Urlaub in Irland entdeckt, sofort waren sie von den robusten und familienfreundlichen Tieren begeistert. Kerry fanden sie in einer Zucht im Aggertal . Benannt ist der Rüde nach dem bekannten Ring of Kerry in Irland. Bernd Krebs erzählt: "Aus jeder Zucht werden alle Hunde mit dem gleichen Anfangsbuchstaben benannt. Kerry stammt aus der elften Zucht. K ist der elfte Buchstabe im Alphabet. Da wir den Sheltie mit Irland verbinden, gaben wir ihm den Namen Kerry."

Es sei schön, dass er so kinderlieb sei, "da wir drei Enkelkinder haben", berichtet der CDU-Politiker. Durch seine ursprüngliche Aufgabe, Schafe zu hüten, ist der Sheltie als aufmerksamer Wächter gut geeignet: "An seinem Verhalten merkt man sofort, wenn sich jemand nähert, der nicht zum Haus gehört."

Schoßhündchen Aron

Auch wenn Aron 73 Kilo auf die Waage bringt, hält er sich manchmal für ein Schoßhündchen. Dass sich der sechseinhalb Jahre alte Rüde wie ein Lamm verhält, denkt man beim ersten Anblick des hüfthohen Vierbeiners nicht. Über eine Freundin kam Markus Budde an die Deutsche Dogge. Die schwarz-weiße Farbgebung wird auch als Manteltiger bezeichnet. Das Schwarz des Hundes legt sich wie ein Mantel über den Körper.

"Bei einem Geräusch an der Tür kann er Remmidemmi machen", meint Markus Budde. Grundsätzlich sei er aber sehr genügsam. "Es ist okay für ihn, wenn er schlafen kann, während ich arbeite. Wenn wir rausgehen, ist er sehr aktiv." Besonders gern fährt das tierische Fotomodell mit dem Auto oder dem Zug: "Oft werde ich angesprochen und gefragt, ob man vom Hund ein Foto machen dürfe." Jeden Mittwoch organisiert der Künstler den "Comedy Punch Club" im Get-away. Aron hält sich hinter der Bühne auf und mischt sich unter die Künstler.

Mallorquinische Freunde

Bossi und Goldi hatten Glück. Ein kleiner Verein rettete die beiden Mischlinge aus einer Tötungsstation auf Mallorca. Auf der Insel sind freilaufende Hunde nicht gern gesehen. Vor neun Jahren fanden sie ihren Weg zuSandra Grünwald. Der nun zehnjährige Bossi ist ein kleiner spanischer Macho, sagt die Besitzerin. Ihre beiden Hunde sind fast immer an ihrer Seite. Obwohl beide unterschiedlich sind, verstehen sie sich blendend. "Die beiden lieben sich. Sie schlafen sogar in einem Bett", erzählt die Autorin und Morgenpost-Mitarbeiterin. "Auch mit Menschen verstehen sich beide Hunde super. "Beißen würden sie nie." Die zwei Vierbeiner sind aktiv und gemütlich zugleich.

Die Mischlinge sind keine Wachhunde, was zum Teil an ihrer Größe liegen mag. Auf die Grundkommandos hören sie ziemlich gut. "Verschmust sind die beiden auf jeden Fall", erzählt Grünwald. "Wenn sie sich eng zusammen kuscheln, passen sie auch zusammen auf meinen Schoß."

(gra)
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