Solingen Auf den Spuren historischer Kämpfe

Solingen · Gäste aus ganz Deutschland übten sich im Klingenmuseum in Fechtkunst.

 Der Wuppertaler Fechtlehrer Stefan Dieke (2.v.l.) zeigte den Teilnehmern des Workshops elegante Bewegungsabläufe mit dem Schwert.

Der Wuppertaler Fechtlehrer Stefan Dieke (2.v.l.) zeigte den Teilnehmern des Workshops elegante Bewegungsabläufe mit dem Schwert.

Foto: Köhlen

In der Sporthalle klirrte und schepperte es. Dort, wo Grundschüler sonst Bällen nachjagen oder turnen, kreuzten über 30 erwachsene Frauen und Männer die Klingen: Mit ihren langen Schwertern übten sie Angriff, Verteidigung und Gegenangriff, während Lehrer Stefan Dieke durch die Reihen ging und Korrekturen vornahm. Das benachbarte Deutsche Klingenmuseum hatte zum zweitägigen Fechtkunst-Workshop in die Grundschule Gerberstraße eingeladen, und zahlreiche Anhänger der deutschen Hema-Szene - Hema steht für "Historische Kampfkünste Europas" - hatten sich nach Gräfrath aufgemacht.

Darunter war auch Andreas Grocholl (31). Der gebürtige Ulmer lebt in der Schweiz und ist seit fünf Jahren Mitglied in der österreichischen Kampfkunstgruppe "Ars Gladii", die viele Solinger von ihren Vorführungen bei der Messer Macher Messe auf dem Hof des Klingenmuseums kennen. Deren Gründer Herbert Schmidt gehörte am Wochenende neben Stefan Dieke aus Wuppertal sowie Alexander Kiermayer aus München und seinem österreichischen Landsmann Martin Enzi zu den Lehrern in der Sporthalle.

Auf dem Programm standen der Kampf mit dem langen Schwert, dem Rapier und dem langen Messer sowie der Schwertkampf unter Zuhilfenahme eines Bucklers, des Faustschildes.

Der Workshop vereinte dabei Anfänger und alte Hasen. "Ich schreibe als Autor über Blankwaffen und wollte mal in die Praxis reinriechen", sagte Wolfgang Peter-Michel. Doch auch für den erfahrenen Andreas Grocholl bot der Kursus neue Erkenntnisse. "Es gibt unterschiedliche Schulen", erklärte er. Teilweise sei es nicht einfach, sich bei einigen bekannten Bewegungsabläufen umzuorientieren.

Doch egal, ob Anfänger oder Fortgeschrittener - auf einen Programmpunkt freuten sich alle. "Bei der Führung im Klingenmuseum die Original-Waffen einmal in die Hand zu nehmen, ist schon etwas Besonderes", sagte Andreas Grocholl.

(ied)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Franken noir
So wird der „Tatort: Wo ist Mike?“ Franken noir
Aus dem Ressort