Solingen Auf der Suche nach dem Traumberuf

Solingen · Die Agentur für Arbeit bietet eine persönliche Beratung an, um Menschen bei der Berufswahl zu unterstützen.

Wohin führt mein beruflicher Weg? Habe ich überhaupt schon genaue Vorstellungen? Ist das, was ich gerade mache, das Richtige? Diese Fragen stellen sich viele Jugendliche nach dem Schulabschluss. Aber auch bereits Berufstätige wollen sich häufig neu orientieren.

Die Berufsberatung in der Agentur für Arbeit an der Kamper Straße in Ohligs ist für viele eine Anlaufstelle, die noch auf der Suche nach der richtigen Tätigkeit sind. Bei der offenen Sprechstunde hatten die Besucher jetzt die Möglichkeit, ihre beruflichen Interessen einzugrenzen. "Viele wissen ungefähr, in welche Richtung es gehen soll. Der Weg dahin ist dann das, was wir uns gemeinsam anschauen", berichtet Berufsberater Paul Lloyd, der sich in der Agentur mit den Ausbildungsberufen befasst.

Die Besucher haben oft viele Interessen. Die Schwierigkeit liegt darin, sich in dem vielfältigen Angebot des Arbeitsmarktes zurechtzufinden und das Richtige herauszufiltern. Gemeinsam werden erste Ideen aufgelistet. In Filmen können sich die Interessierten vor Ort die Ausbildungsberufe anschauen, die es in die engere Auswahl geschafft haben. "So bekommt man ein schnelles Gefühl für die Tätigkeit", sagt der Berufsberater. Bei dem anschließenden zweiten Besuch in der Agentur ist die Liste durch das Videostudium häufig schon kürzer geworden. "Da ist den Meisten dann schon klar, wo es hingehen soll", erzählt Paul Lloyd.

Seine Arbeit besteht aus zwei Teilen. Zunächst muss der passende Beruf gefunden werden, anschließend erfolgt die Vermittlung an den entsprechenden Betrieb. Paul Lloyd berichtet: "Oft kommen auch Leute, die wissen, was sie machen wollen, jedoch keinen Ausbildungsplatz in dem Bereich finden. In diesem Fall bieten wir auch einen Bewerbungscheck an, da das Problem häufig in einer fehlerhaften Bewerbung liegt." Kurz vor Beginn der Ausbildungen im Spätsommer werden bei der "Last Minute Börse" noch offene Ausbildungsplätze vergeben. "Das ist für beide Seiten eine Hilfe, da viele Betriebe ebenfalls noch händeringend nach Azubis suchen."

Oft gibt es aber auch den Fall, dass der Berufswunsch nicht zu den Qualifikationen passt, die der Suchende mitbringt. Um dieses Ungleichgewicht auszugleichen, werden schließlich Möglichkeiten gesucht, das Niveau anzuheben. Oder aber es werden Alternativberufe vorgeschlagen, die mit der vorhandenen Qualifikation zu erreichen sind.

"Wichtig ist, dass wir den Berufssuchenden helfen, ihren Horizont zu erweitern und Unterstützung geben", meint der Mitarbeiter der Arbeitsagentur. Auch nach der Aufnahme eines Ausbildungsplatzes bietet die Agentur für Arbeit begleitende Unterstützung an. Die kostenfreien "Ausbildungsbegleitenden Hilfen" bestehen beispielsweise aus Nachhilfestunden für die Berufsschule.

"Die Klassiker der Ausbildungsberufe sind der Kfz-Mechaniker für Jungen und die Medizin-Fachangestellte bei Mädchen", stellt Paul Lloyd fest. "Obwohl wir versuchen, auch Mädchen zu eher männlichen Berufen zu ermutigen, gilt das Klischee bis heute, dass Männer eher die technischen Berufe wählen."

(RP)
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