Auf dem Eis selbst tummeln sich Verliebte, Sportler, kunstvolle Läufer und Anfänger. Einige staksen noch unsicher auf den Kufen, eine Hand immer sicher am Geländer der Eisbahn. Langsam entwickelt sich ein Gefühl für Schuhe und Bahn, dann werden zaghaft die ersten großen Schritte gewagt. Andere beherrschen den Lauf auf dem Eis perfekt, gleiten vorwärts wie rückwärts geschmeidig über die glatte Fläche. Kühne Jungs liefern sich Rennen quer über die 60 Meter lange Eisfläche, um aus vollem Lauf abzubremsen und dabei möglichst viele Eisstückchen aufzuwirbeln. Im Bistro gleich neben der Eisbahn wird eine Verschnaufpause eingelegt und sich bei einer Tasse heißem Kaffee oder Tee aufgewärmt.

Seit 1979 besteht die Eishalle in der Klingenstadt und stellt für viele Solinger ein unverzichtbares Sport- und Freizeitangebot dar. Doch nicht nur für die Klingenstädter: Die einzige Eissporthalle in der näheren Umgebung, die nächstgelegene Halle befindet sich in Düsseldorf-Benrath, nutzen zwischen 85 000 und 100 000 Läufer aus Solingen und den umliegenden Städten die Sportstätte während der siebenmonatigen Eislaufsaison. In den kältesten Monaten, Dezember und Januar, sind es am Wochenende bis zu 1000 Besucher am Tag. "Gerade die Mitglieder der Hobby-Eishockeymannschaften sind bereit, weite Wege zu fahren, um ihren Sport ausüben zu können", sagt Klaus Groß.

Gemeinsam mit seiner Frau Sabine leitet der gebürtige Düsseldorfer die Eissporthalle seit acht Jahren. Für einen gut laufenden Betrieb sind das Ehepaar und ihre sechs Mitarbeiter fast rund um die Uhr im Einsatz. Morgens geht es los mit den Schulklassen, danach ist im Wechsel für die Öffentlichkeit und Vereine geöffnet. Bis spät in die Nacht: Erst um 24 Uhr schließt die Eishalle ihre Pforten. "Es ist schon eine Kunst, hier alles unter einen Hut zu bekommen", sagt Groß.

Neben den Hobbymannschaften trainieren drei Vereine in der Eishalle: die Eishockeymannschaft EC Bergisch Land, die Eishockeyschützen und die Eiskunstläufer des Solinger Turnerbunds (TSB). Solche, die das Eislaufen erst noch lernen wollen, kämen laut Groß am besten an Nachmittagen unter der Woche in die Eishalle, denn: "Am Wochenende ist hier der Bär los."

Immer wieder ein Event, vor allem für die jungen Besucher, ist die wöchentlich stattfindende Eisdisco. "Das ist für viele Jugendliche ein fester Termin, um die 600 Besucher treffen sich hier jeden Samstag", berichtet Groß.

Auch für Familien ist die Eissporthalle immer wieder einen Ausflug wert. "Ich kenne viele junge Familien, bei denen sich die Eltern hier in der Halle kennengelernt haben und die jetzt mit ihren eigenen Kindern zu uns kommen." Dass er sich um die nachkommende Besuchergeneration keine Sorgen machen muss, zeigt sich für Groß auch an anderer Stelle: "Immer mehr Jugendliche bringen ihre eigenen Schlittschuhe mit und leihen sie nicht mehr bei uns aus. Für sie ist das Eislaufen ein richtiges Hobby geworden, die kommen nicht mehr nur ab und zu."