Solingen Aufzug-Gerüst schwebt im Theater ein

Solingen · Ein riesiger Kran hievte gestern Morgen die Stahl- und Glaskonstruktion in das Atrium des Theater und Konzerthauses. In den kommenden Wochen folgt der Innenausbau des Lifts, der zur Kulturnacht am 1. April in Betrieb gehen soll.

Ganz langsam senkte sich der rund neun Tonnen schwere Koloss aus Metall und Glas an den Stahlseilen des riesigen Autokrans nach unten - wobei die Arbeiter im Atrium des Theaters am Ende noch einmal eine regelrechte Millimeterarbeit zu leisten hatten. Aber zuletzt stimmte alles haargenau. Monteure der Düsseldorfer Aufzugfabrik Windscheid & Wendel haben am Donnerstagvormittag das Gerüst des neuen Liftes für das Solinger Theater und Konzerthaus an der Konrad-Adenauer-Straße in Stellung gebracht, so dass nun in den kommenden Wochen der Innenausbau des Aufzuges in Angriff genommen werden kann.

"Der Lift soll zur Kulturnacht am 1. April fertig sein", sagte Stadtentwickler Markus Lütke Lordemann, der die Montage seit dem frühen Morgen mitverfolgt hatte. Zu diesem Zeitpunkt, gegen 6.30 Uhr, waren die Fachleute der Düsseldorfer Aufzugfirma indes bereits seit einigen Stunden im Einsatz gewesen. Denn der Transport der Stahl- und Glaskonstruktion samt Dach und Liftmotor hatte von Beginn an einer wahren logistischen Meisterleistung entsprochen.

So waren die Monteure von Winscheid & Wendel mit Geschäftsführerin Sandra Furthmann sowie dem Technischen Leiter der Firma, Gerhard Röllecke, mitten in der Nacht in Düsseldorf losgefahren. Mit einem Schwertransorter wurde das Aufzuggerüst nach Solingen gebracht, wo das Gehäuse schließlich an den Kran gehängt wurde.

Allerdings ging die eigentliche Arbeit damit erst richtig los. Denn immerhin galt es, die große Konstruktion sicher über das Dach des Theater und Konzerthauses zu hieven. Eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe, stand doch direkt am Haupteingang im Bereich der Theaterkasse zunächst einmal ein Baum im Weg, den der Kranwagenführer am Ende geschickt umkurvte, so dass das Gerüst zu guterletzt wohlbehalten in den Innenhof des Theaters schwebte.

Eine Prozedur, die gestern insgesamt rund drei Stunden in Anspruch nahm. Gleichwohl wird das Atrium in den nächsten Wochen weiter einer Baustelle gleichen, da jetzt die Innen- sowie Feinarbeiten am Aufzug beginnen. Beispielsweise muss die Kabine des Liftes eingesetzt werden. Und darüber hinaus steht auch noch die Abnahme durch den TÜV an.

Gerade für die gehbehinderten Besucher des Theaters dürfte der Aufzug eine merkliche Verbesserung mit sich bringen. Sie sind fortan nicht mehr gezwungen, den Seiteneingang und gegebenenfalls den Lastenaufzug nehmen zu müssen, sondern können ab April ganz bequem über den Haupteingang sowohl das Erdgeschoss als auch die erste Etage erreichen.

Dabei ist die Montage des 336.000 Euro teuren Liftes, der zu 80 Prozent aus Fördermitteln finanziert wird, allerdings lediglich der Anfang zu noch weit größeren Veränderungen. So sollen im Verlauf des Jahres - neben weiteren Maßnahmen - unter anderem die Wege rund ums Theater neu angelegt werden. Die entsprechende Ausschreibung endet in wenigen Tagen. Und zudem könnte die umstrittene Theater-"Trampe" ebenfalls 2017 gebaut werden.

(RP)
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