Solingen Aus der Brücke Eipaß wird ein Tunnel für die Trasse

Solingen · Dass die Stadt Solingen einen mehr als leeren Geldbeutel hat, macht sich auch an ihren Gebäuden und Straßen bemerkbar. Zumeist wird nur notdürftig geflickt. Auch bei den Brücken wird der Sanierungsstau deutlich.

Im vergangenen Herbst hatte die Stadt eine Übersicht zum Zustand all ihrer Brücken gegeben. Und dabei war klar geworden, dass so manche Brücke keine Zukunft haben wird. Wie auch die Brücke Eipaß. Die soll nun im November abgerissen werden, weil deren Prüfbericht "so gravierende Mängel aufweist, dass kurzfristig Maßnahmen ergriffen werden müssen", heißt es in der städtischen Vorlage. Damit keine Steine auf die Trasse fallen können, werden Fangnetze unter der Brücke angebracht. Für die Abrisskosten plant die Stadt 30 000 Euro ein.

Straße und Trasse werden gesperrt

Anders indes als die Brücke Holunderweg, die ersatzlos entfernt werden soll, ist diese Brücke nicht zu ersetzen. Sie verbindet Fürkeltrath mit der L 357n und damit auch mit der A 46. Darum muss ein – wenn auch vergleichsweise kostengünstiger – Neubau her, damit die Korkenziehertrasse an dieser Stelle weiter von Autos überquert werden kann. Geplant ist eine Art Tunnel, wie er für die Korkenziehertrasse bei Rabbasol entstanden ist. Ein echter Tunnel ist es nicht, weil der Durchlass nur eine Länge von 26 Metern hat, berichtet Diplom-Ingenieur Stephan Mayr vom Technischen Betrieb Straßen und Grün auf Anfrage.

So wird zunächst die Brücke abgetragen, und dann kommt auf die Trasse eine große Röhre, ein Durchlass, die nach allen Seiten mit Erdreich abgedeckt wird. Oben drüber wird die zweispurige Straße gebaut werden, die anders als die Brücke derzeit dann auch keine Tonnage-Beschränkung mehr aufweisen wird. Momentan, so Mayr weiter, sei man in der Feinplanung. Die Kosten sollen rund 300 000 Euro betragen.

Brücke Bavert wird verschoben

Abriss und Neubau sollen rund vier Monate dauern, so lange werden sowohl die Korkenziehertrasse als auch die Straßenverbindung Eipaßstraße/Roggenkamp unterbrochen sein. Es sei aber kein Problem, diesen gesperrten Bereich der Korkenziehertrasse auf anderen öffentlichen Straßen so lange zu überbrücken. Für den Abriss der Brücken Holunderweg und Brückenstraße kalkuliert die Stadt jeweils Kosten in Höhe von 300 000 Euro. Beide sollen ersatzlos wegfallen. Der über die Brücke Holunderweg verlaufende Klingenpfad soll durch die Unterführung Pohligshof geführt werden. Auch die Brücke Brückenstraße ist für die Stadt entbehrlich. Bereits 1999 wurde politisch der Abriss beschlossen, der soll nun endlich im Oktober erfolgen. Es hakte an den Abstimmungen mit der Bahn, die soll sich jetzt zudem an den Abrisskosten beteiligen.

Zwar ist auch die Brücke Fallerslebenweg laut Stadt entbehrlich. Allerdings würde deren Abbau teuer, weil zu gleich zwei Gasrohre umverlegt werden müssten. So ist ein Abriss erst für 2010 vorgesehen. Abriss und Neubau der Brücke Bavert wurde auf das kommende Jahr geschoben. Die sei nicht zu ersetzen, wenn es darum geht, die Hofschaft Bavert anzubinden. Diese Planungen werden nun in den politischen Gremien beraten. Es entscheidet der Planungsausschuss.

(RP)
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