Solingen Ausbildungsplätze dringend gesucht

Solingen · Die Zahl der Arbeitslosen ist im April leicht auf 7638 gesunken, das Stellenangebot ging gegenüber 2014 zurück.

 Ausbildungsplätze für Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik mit Start im Sommer dieses Jahres bieten Solinger Unternehmen aktuell noch an.

Ausbildungsplätze für Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik mit Start im Sommer dieses Jahres bieten Solinger Unternehmen aktuell noch an.

Foto: Andreas Endermann (Archiv)

Frühling auf dem Arbeitsmarkt: Große Sprünge machte der in Solingen im April zwar nicht, doch gegenüber März ist die Zahl der Arbeitslosen immerhin um 38 auf 7637 Personen gesunken. Das entspricht einer Erwerbslosenquote von unverändert 9,3 Prozent. Im April vergangenen Jahres waren in der Klingenstadt noch 326 Personen mehr arbeitslos gemeldet (9,6 Prozent).

"Prozentual sind wir beim Rückgang der Arbeitslosen im Bergischen Spitzenreiter in NRW", freut sich der Chef der Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal, Martin Klebe. Denn gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres zählt die Region mit derzeit 30 179 arbeitsuchenden Frauen und Männern 3288 oder knapp zehn Prozent weniger. "Auch junge Fachkräfte, die nicht von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen werden konnten, bringen wir schnell unter", sagt Martin Klebe.

2103 Arbeitslose wurden im April von der Arbeitsagentur betreut, 5534 vom städtischen Jobcenter. Gegenüber März stieg die Zahl im Jobcenter um 50 an, während die Agentur einen Rückgang von 88 verzeichnete. "Der Stellenzugang trübt allerdings das ansonsten freundliche Bild auf dem Arbeitsmarkt", sagt Klebe. Solinger Unternehmen meldeten seit Beginn des Jahres lediglich 897 Arbeitsangebote, im Vergleich zum Vorjahr waren das fast 200 weniger. "Hier könnte es schon etwas mehr sein", so Klebe, dem das aktuelle Stellenangebot aber keine Sorge bereitet: "Die Konjunktur ist stabil". Gesucht werden momentan unter anderem Verkäufer, Erzieher, Fachkräfte und Helfer in der Metallverarbeitung, Servicekräfte in der Gastronomie, aber auch Fachkräfte in der Haus- und Familienpflege.

Großes "Sorgenkind" bleibt aber der Ausbildungsmarkt, der sich schon zur Halbzeit Ende März deutlich unter Vorjahresniveau bewegte. "Der Negativtrend hält an", sagt der Agentur-Chef. 554 Lehrstellen wurden der Agentur seit dem 1. Oktober 2014 gemeldet - 77 weniger als im Jahr davor. Dem standen 1132 Bewerber gegenüber. Aktuell sind noch 276 Ausbildungsplätze frei - unter anderem in der Stanz- und Umformtechnik, Kaufmann Versicherungen und Finanzen, Kaufmann im Einzelhandel, Altenpfleger, Anlagenmechaniker -, auf der anderen Seite suchen noch 556 Jugendliche eine Lehrstelle. "Jetzt ist die Zeit, sich auf die demografische Entwicklung vorzubereiten und Jugendliche auszubilden", appellierte Klebe.

Hilfe bei der Ausbildung des betrieblichen Nachwuchses bietet die Arbeitsagentur Unternehmen an, die Bewerbern auch mit schwächeren Noten eine Chance geben. Das Projekt "assistierte Ausbildung" laufe beispielsweise im Herbst an. Über die ebenfalls angebotenen "ausbildungsbegleitenden Hilfen" könne es zudem gelingen, auch schwächere Jugendliche bis zum Ausbildungsabschluss zu führen.

(uwv)
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