Solingen Bahn signalisiert: Reisezentrum bleibt

Solingen · Die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Solingen (SWS) haben ihre Bereitschaft signalisiert, eine Kooperation mit der Deutschen Bahn einzugehen, um deren Service am Hauptbahnhof zu erhalten. Gespräche laufen auf mehreren Ebenen.

Die Öffnungszeiten des Reisezentrums im Solinger Hauptbahnhof hat die Deutsche Bahn nach und nach reduziert. Unter der Woche werden Reisende an den beiden Schaltern, wenn denn auch zwei Mitarbeiter anwesend sind, nur noch bis 17 Uhr beraten, an Samstag ist um 16 Uhr Feierabend. An Sonntagen ist der persönliche Service inzwischen ganz eingestellt.

Ursprünglich sollte das Reisezentrum Ende des Jahres geschlossen werden. So sahen es Planungen der Deutschen Bahn vor, die als Grund eine zu geringe Auslastung nannte. Inzwischen ist die Entscheidung unter anderem nach Gesprächen mit der Stadt sowie den Stadtwerken Solingen (SWS) revidiert worden: "Das Reisezentrum wird bestehen bleiben", teilte jetzt ein Bahn-Sprecher auf Nachfrage unserer Redaktion mit.

Eine entscheidende Rolle bei den Überlegungen spielen die SWS-Verkehrsbetriebe. "Wir sehen die Notwendigkeit, dass das Beratungsangebot zu deutschlandweiten Bahnreisen bestehen bleiben muss", sagt Pressesprecherin Silke Rampe. Daher sei die Bereitschaft einer Kooperation signalisiert worden. "Es ist beispielsweise vorstellbar, dass das DB-Reisezentrum in unser Kundencentrum gegenüber des Hauptbahnhofes integriert wird." Hier gibt es vier Schalter, einer davon ist barrierefrei eingerichtet.

"Die Deutsche Bahn ist zweifelsohne an einer Fortführung des Angebots interessiert", berichtet die SPD-Landtagsabgeordnete Iris Preuß-Buchholz nach Gesprächen mit dem NRW-Konzernbevollmächtigten, Reiner Latsch. "Er weiß, dass sich hier viele dafür einsetzen." In Solingen hat sich Bürgermeister Ernst Lauterjung in seiner Funktion als Vorsitzender des Fahrgastbeirates und Mitglied des Stadtwerke-Aufsichtsrates um konkrete Kontakte bemüht: "In einer öffentlichen Vorlage wird die Verwaltung im Rat darüber berichten, dass der Aufsichtsrat eine mögliche Kooperation zwischen Bahn und Stadtwerken ausdrücklich begrüßt hat." Der SWS-Geschäftsführung seien konkrete Arbeitsaufträge erteilt worden.

Die positiven Signale nimmt Harald Gerbig, Vorsitzender des Seniorenbeirates, mit Erleichterung zur Kenntnis. "Der geplante Umbau am Hauptbahnhof ist gerade für ältere Menschen eine erfreuliche Nachricht." Aber nicht nur falsche Bahnsteighöhen seien eine Barriere. "Sie sind auch auf einen funktionierenden Fahrkartenverkauf und Auskünfte in einem größeren Bahnhof angewiesen." Ein aufwändiger Umbau ohne Reisezentrum macht für Gerbig daher keinen Sinn.

(gra)
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