Solingen Bahnhof Wald: Investor baut Großgaragen

Solingen · In den nächsten drei Monaten sollen auf dem Gelände am Bahnhof drei Hallen entstehen, in denen zum Beispiel Wohnwagen abgestellt werden können. Das Projekt liegt bei zwei Millionen Euro. Die Stadt hält die Entwicklung im Blick.

 Züge halten schon lange nicht mehr am Bahnhof Wald. Das Gebäude und die Gegend drumherum gelten als städtebauliche Filetstücke.

Züge halten schon lange nicht mehr am Bahnhof Wald. Das Gebäude und die Gegend drumherum gelten als städtebauliche Filetstücke.

Foto: Martin Oberpriller

Die Gegend rund um den ehemaligen Bahnhof Wald wird in den kommenden Wochen einer Großbaustelle gleichen. Denn nachdem sich auf der Brachfläche nördlich der alten Bahn-Station an der heutigen Korkenziehertrasse lange Zeit kaum etwas getan hatte, steht nun fest, dass ein Investor an der dortigen Holbeinstraße bis zum Ende des Sommers drei neue Hallen errichten wird.

Auf einer Fläche von ungefähr 2500 Quadratmetern will die Solinger Firma ET Immobilien später einmal insgesamt 56 sogenannte Großgaragen-Stellplätze anbieten. "Diese können dann beispielsweise von Wohnwagen- oder Wohnmobilbesitzern, aber auch zum Abstellen von Anhängern sowie weiteren Fahrzeugen benutzt werden, die ihrerseits relativ viel Platz benötigen", sagte der Geschäftsführer von ET Immobilien, Erdal Tosun, gestern im Gespräch mit unserer Redaktion.

In der Summe plant der Investor, rund zwei Millionen Euro in das Projekt zu stecken. Wobei der Bau der drei Hallengebäude, die jeweils durch Zufahrten getrennt sein werden, nicht alles ist. Denn auf dem Gelände, auf dem zurzeit zudem ein Bauzentrum sein Geschäft erweitert, soll überdies eine Zuwegung zur Korkenziehertrasse entstehen, die wiederum den Walder Ortskern mit der beliebten Freizeitstrecke verbindet.

"Aus diesem Grund haben wir der Stadt ein Stück unseres Grundstückes überlassen", berichtete Geschäftsmann Tosun, der in der Klingenstadt noch weitere Projekte, darunter in Ohligs, ins Auge gefasst hat und den Standort am alten Walder Bahnhof für vielversprechend erachtet.

Das sehen die verantwortlichen Beamten im Solinger Rathaus ähnlich. Dennoch reagierte die Stadt am Freitag auf den demnächst beginnenden Bau der Großgaragen eher zurückhaltend. Was nicht zuletzt daran liegt, dass erst im vergangenen November nach einem Beschluss der Bezirksvertretung Wald ein neues Stadtteilentwicklungskonzept auf den Weg gebracht wurde, das sich die nachhaltige Belebung des Stadtbezirks zum Ziel gesetzt hat.

So soll nicht allein das eigentliche Walder Zentrum nach vorne gebracht werden. Vielmehr existieren auch Überlegungen, unter den Überschriften Handel, Bildung, Wohnen und Freizeit die im Stadtteil vorhandenen Brachflächen auf eine städtebaulich ansprechende Weise umzugestalten. Beispielsweise wurde erst kürzlich bekannt, dass auf dem 43.000 Quadratmeter großen Areal der ehemaligen Gießerei Grossmann in der Nähe des Bahnhofs - zumindest in Randbereichen - neue Wohnungen entstehen könnten.

Dementsprechend kommt auch dem Bahnhofsgelände eine übergeordnete Bedeutung zu, wenn es um die Weiterentwicklung von Wald geht. Gleichwohl sind den städtischen Planern bei der konkreten Umsetzung Grenzen vorgegeben. So lässt sich die Ansiedlung von Gewerbe, wie etwa der Großgarage, wegen des bestehenden Bebauungsplans nicht verhindern. "Wir haben aber die Veränderungen im Blick", beteuerte eine Rathaus-Sprecherin, die gestern überdies betonte, der alte Bahnhof sei - auch als Eingangstor von der Trasse zum Stadtteil - für die Zukunft von Wald von zentralem Belang. Allerdings, so die Sprecherin, sei eine umfassende Planung schon deswegen schwer, weil es auf dem gesamten Gelände rund um den Bahnhof verschiedene Eigentümer gebe.

(or)
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